Gaza-Krieg

"Wir tragen ein tiefes Trauma in uns"

18.06.25   Lesezeit: 13 min  
#gaza 

Gespräch mit einem Arzt in Gaza.

Im Jahr 1979 wurde die Palestinian Medical Relief Society (PMRS) als ehrenamtliche Initiative von Palästinensischen Ärzten gegründet. Mit mobilen Kliniken verbesserten sie die mangelhafte medizinische Versorgung in den von der israelischen Besatzung besonders vernachlässigten ländlichen Gebieten der Westbank und im Gazastreifen. Aus den freiwilligen Hilfseinsätzen entstand eine Organisation, die auch dauerhafte Gesundheitszentren aufbaute und systematisch eine Basisgesundheitsversorgung, auch mit eigenen Ausbildungskonzepten, entwickelte. Ihre Arbeit stand von Anfang an unter dem Motto: Gesundheit für alle. Dabei bewahrte die PMRS immer ihre Eigenständigkeit gegenüber den dominanten politischen Fraktionen, Fatah und Hamas. 

medico international arbeitet seit den 1990er Jahren mit PMRS zusammen, im Westjordanland und in Gaza. Seit Oktober 2023 erleben unsere Kolleg:innen, die schon in vielen sehr schwierigen Situationen und Kriegen Nothilfe geleistet haben, ihre schwerste, weil existenzbedrohende Krise. 

medico: Wie ist es euch als Gesundheitsorganisation in diesem Krieg bisher ergangen? 

Bassam Zaqout: Die ersten Tage des Krieges waren die schwierigsten. Wir verloren den Zugang zu all unseren Gesundheitseinrichtungen, zu unserer medizinischen Ausrüstung und zu unseren Materiallagern. Die meisten Mitarbeiter:innen von PMRS wurden in den ersten Kriegstagen aus Gaza-Stadt, wo wir unseren Hauptsitz haben, nach Khan Younis im südlichen Gazastreifen vertrieben. Dort haben wir uns reorganisiert, eine erste medizinische Anlaufstelle eingerichtet und damit begonnen, die Menschen in der Notunterkunft, in der wir selbst unterkamen, medizinisch zu versorgen. Über 50.000 Menschen fanden hier zeitweise Obdach, eine der überfülltesten Unterkünfte zu dieser Zeit. 

Unsere Kolleg:innen im Westjordanland halfen uns, Medikamente zu beschaffen. Blutdruckmessgeräte, Stethoskope und andere medizinische Ausrüstung konnten wir damals noch direkt in Apotheken kaufen. Wir konzentrierten uns dann auf die Eröffnung weiterer medizinischer Versorgungspunkte, es folgten größere Zentren und die ganze Zeit über waren mobile PMRS-Teams in den Unterkünften Gazas unterwegs. Während viele Organisationen ihre Arbeit einstellen mussten, haben wir unsere Dienste auf den gesamten Gazastreifen ausgeweitet, sogar auf die evakuierten Gebiete, die roten Zonen. Im April 2024 waren wir eine der führenden Organisation für medizinische Grundversorgung im gesamten Gazastreifen.

Immer wieder musstet ihr die Zelte abbrechen und neu anfangen. Wie hast du diese Zeit erlebt?

Nachdem eine unserer Unterkünfte in Khan Younis angegriffen wurde, mussten wir im März 2024 nach Rafah ganz im Süden von Gaza fliehen. Kurz zuvor hatte ich die Leitung der medizinischen Teams in Gaza übernommen, ich arbeitete also nicht mehr als Arzt, sondern koordinierte alle Aktivitäten von PMRS. Ich mietete eine Wohnung von Freunden, in der wir zunächst bleiben konnten. Keine zwei Monate später, im Mai 2024, wurde dann auch Rafah als letzte unzerstörte Stadt angegriffen und wir – meine Kolleg:innen von PMRS vor Ort samt ihren Familien und ich mit meiner Frau und den Kindern – wurden in ein Gebiet am Strand getrieben. Hier arbeiteten wir tagsüber in der wiedereröffneten notdürftigen medizinischen Anlaufstelle, abends wurde sie zur Behausung, in der wir mit unseren Familien lebten. Aber eines Abends Mitte Juni wurde das Gebiet von israelischen Spezialeinheiten angegriffen und wir mussten um unser Leben rennen. Ich weiß bis heute nicht, wie wir überlebt haben. 

Jedes Mal, wenn wir fliehen mussten, verloren wir unser Material, unsere Ausrüstung und mussten von vorne anfangen. Diesmal drei Kilometer weiter nördlich an der Küste, Mawasi, Khan Younis, eine relativ sichere Gegend. Dort blieben wir etwa sechs Monate – bis zum Inkrafttreten des Waffenstillstands im Januar 2025. Dann gingen wir zurück nach Gaza-Stadt.

Mit welchen Beschwerden und Krankheiten seid ihr konfrontiert?

Die meisten Menschen kommen mit akuten Infektionen der Atemwege, Entzündungen oder anderen Krankheiten, die durch die schlechten hygienischen Bedingungen und die Enge der Notunterkünfte verursacht werden, Durchfall und andere Magen-Darm-Infektionen oder Hautkrankheiten. 

In jedem unserer medizinischen Teams haben wir eine Ärztin für Frauengesundheit, die sich um sexuell übertragbare Krankheiten und andere Infektionen kümmert, vor allem aber um Schwangere. Aufgrund des unzureichenden Zugangs zu Nahrungsmitteln leiden sie fast alle an Anämie. Soweit es irgend geht, versuchen wir, ihnen den Zugang zu den Nährstoffen und Vitaminen zu ermöglichen, die sie während der Schwangerschaft benötigen. 

Außerdem haben wir überall Verbandsstationen eingerichtet, denn viele kommen mit akuten Verletzungen zu uns. Die wenigen verbliebenen und nur noch auf dem absoluten Minimum operierenden Krankenhäuser sind überfüllt und haben für die Nachbehandlung von Wunden und Verbandswechsel keinerlei Kapazitäten. Es gibt auch ungewöhnlich viele Hepatitis-Infektionen. 

Die andauernde Mangelernährung hat insbesondere bei Kindern das Immunsystem stark geschwächt und macht sie sehr anfällig für Krankheiten. Ein anderes Thema sind die Verletzungen der Kinder – nicht nur infolge der Bombardierungen. Aufgrund der anhaltend traumatisierenden Situation sind viele Kinder sehr aggressiv und verletzen einander. Der Krieg wird in ihren Körpern und Psychen noch lange fortdauern.

Was macht euch die größten Schwierigkeiten?

Alles ist schwierig. Ein großes Problem ist das fehlende Material. Ständig brauchen wir etwas, was wir nirgendwo auftreiben können – sei es privat als Familie oder bei der Arbeit als Gesundheitsorganisation. Und hier sind schon lange unzählige wichtige Dinge nicht verfügbar. 

Dazu gibt es viele Leute, die den Krieg als Gelegenheit sehen, um Geld zu verdienen. Zum Beispiel kann man Zucker zwar kaufen, aber ein Kilogramm kostet jetzt 60 US-Dollar – das können wir uns nicht leisten. Also verzichten wir. Bei anderen Sachen ist das schwieriger. Immer tut sich die Abwägung auf zwischen dem Bedarf und der Frage, ob man dafür wirklich so viel Geld ausgeben sollte. Das ist grausam. 

Eines unserer größten Probleme sind aber die ständigen Befehle zur Zwangsumsiedlung. Innerhalb kürzester Zeit muss man packen und an einem anderen Ort neu anfangen. Meine Familie hat diese Erfahrung vier oder fünf Mal gemacht, aber für andere waren es schon zehn oder zwölf Mal. Gerade gibt es fast jeden Tag neue Befehle. Es ist sehr schwierig, noch einen Ort zu finden, an dem man leben und seine Arbeit verrichten kann. 

Ein weiteres Problem ist die mangelhafte Stromversorgung, das schwache Internet, das fehlende Gas zum Kochen. Mittlerweile haben wir alle Varianten durch: kochen mit Holz, mit Karton und mit künstlichem Diesel, der jetzt aus Kunststoff hergestellt wird. Letzterer kostet für einen Liter 13 US-Dollar und reicht für zwei, drei Tage. Das hilft zumindest ein bisschen weiter.

Du hast Familie, zwei Kinder. Wie erleben sie den Krieg und wie gehst du damit um? 

Irgendwie haben wir uns allmählich an die Situation angepasst. Meine Kinder sind 17 und 15 Jahre alt und in den ersten Monaten war es schwierig, sie davon zu überzeugen, dass sie keine neue Kleidung mehr bekommen können. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann wir das letzte Mal neue Anziehsachen, Schuhe oder Ähnliches gekauft haben. Und inzwischen verstehen die Kinder, dass das Essen, was wir bekommen, das Einzige ist, was wir uns noch leisten können. Aber wenn es auf dem Markt Schokolade gibt, muss ich sie kaufen – egal was sie kostet. Vor einigen Wochen habe ich es geschafft, fünf von diesen kleinen Nutella-Gläschen zu kaufen, weil es eine Familienpflicht ist, sich auch etwas Gutes zu tun. 

Ich habe noch drei Brüder, und im Moment geben wir als Familie monatlich 450 US-Dollar nur für Wasser aus. Nach über drei Monaten der kompletten Abriegelung sind die meisten Waren vom Markt verschwunden. Wir selbst haben noch Lebensmittelvorräte für gut zwei Wochen. Dabei essen wir nur noch Reis, Spaghetti, Reis, Spaghetti. Es ist sehr selten, dass wir etwas anderes bekommen, zum Beispiel mal eine Konservendose mit Thunfisch. Ich hoffe, dass endlich wieder Hilfe nach Gaza kommt, dass die Preise etwas sinken. Sonst weiß nicht, was passieren wird.

Das alles ist extrem. Die größte Gefahr besteht aber immer noch darin, bombardiert zu werden. Überall fallen Bomben. Es ist oft kaum auszuhalten bei der Arbeit zu wissen, dass die Kinder Zuhause eigentlich nicht sicher sind. Wenn ich denke, dass es zu gefährlich ist, nehme ich sie manchmal mit. Zum Beispiel, wenn in der vorherigen Nacht viele Bomben fielen. Meistens sind meine Kinder jedoch Zuhause. Ich habe ihnen strikt verboten, egal was passiert, das Haus zu verlassen. Draußen ist es ja noch unsicherer. Wir sind eine Familie, die außer humanitärer Arbeit nichts tut und wir hoffen inständig, dass nichts passiert.

Vor dem Krieg unterhielt PMRS ein großes, unter anderem von medico und der deutschen Regierung finanziertes Zentrum zur Behandlung nicht übertragbarer Krankheiten – das einzige seiner Art im Gazastreifen. Wie sieht eure Arbeit mit chronisch Kranken zurzeit aus und wie ist die Lage im Zentrum?

Seit vielen Jahren ist die Behandlung chronischer Krankheiten ein Schwerpunkt unserer Zusammenarbeit mit medico und auch in dieser Notlage habt ihr uns sehr geholfen. Im vergangenen Jahr konnten wir Dank schneller finanzieller Unterstützung noch einmal in größerem Umfang Medikamente kaufen. Wir sind oft die einzige Organisation, die Medikamente für chronische Krankheiten hat. Wir haben Tausende ältere Menschen mit chronischen Krankheiten versorgt, die Medikamente brauchen, hauptsächlich für Bluthochdruck und Diabetes. Allerdings geht hier jetzt alles zur Neige. Ich denke, mit unseren Vorräten können wir jetzt vielleicht noch einen Monat arbeiten. Aber dann werden keine Medikamente mehr da sein.

Als wir während des Waffenstillstands nach Gaza-Stadt zurückkehren konnten, haben wir endlich auch wieder Zugang zu dem von dir angesprochenen Zentrum bekommen. Das Gebäude hat einiges abbekommen, aber inzwischen können wir hier wieder behelfsmäßig Menschen versorgen. Auch das Labor ist wieder in Betrieb, tatsächlich das einzige im Gazastreifen. Andere Einrichtungen, wie das Al-Quds-Krankenhaus, das sich in unserer Nähe befindet, schicken ihre Patient:innen zu Laboruntersuchungen und auch zur Medikamentenausgabe zu uns. Deshalb kommen täglich bis zu 500 Patient:innen ins Zentrum. Die Tendenz ist steigend, auch weil wir noch eine Reihe von Spezialist:innen vor Ort haben – zum Beispiel Kardiolog:innen und Endokrinolog:innen. 

Ihr konntet die Arbeit einfach wiederaufnehmen?

Nein. Vor dem Krieg haben wir auch mit einem computergestützten System gearbeitet, doch die Computer sind schon zu Beginn des Krieges zerstört worden. Jetzt arbeiten wir mit handschriftlichen Berichten, um Krankheitsverläufe und Behandlungen zu dokumentieren. Es ist mühsam, aber wir wissen uns zu helfen. Nur: Wie lange wir noch weitermachen können, wissen wir nicht, denn wir sind hier nicht sicher. Das Zentrum liegt an der derzeitigen Grenze zur roten Zone und wir können jederzeit wieder vertrieben werden. Erst im Mai mussten wir für ein paar Tage hier weg. Zum Glück konnten wir zurückkehren. 

1400 Gesundheitsarbeiter:innen wurden im bisherigen Verlauf des Krieges getötet. Wie schätzt du die Lage in anderen Gesundheitseinrichtungen ein?

Die Krankenhäuser im Gazastreifen sind keine Krankenhäuser mehr. Wir versorgen zwar Patient:innen, aber nur noch sehr eingeschränkt. Die meisten Fachkräfte und Ärzt:innen, die eine doppelte Staatsangehörigkeit besitzen, haben den Gazastreifen schon zu Beginn des Krieges verlassen. Menschen sterben, weil es an Ärzt:innen in den Krankenhäusern mangelt und neues Personal oft noch nicht über die nötige Erfahrung verfügt. 

Der Krieg bedeutet eine unfassbare psychische Belastung. Was denkst du, welche Art von Unterstützung gerade am meisten benötigt wird?

Wir als PMRS und andere Organisationen bieten psychologische Hilfe an, aber was hilft das, wenn die Ursachen nicht verschwinden. Das Leiden, die Unterdrückung, die Aggression, die Bombardierung, die Evakuierung, die Vertreibung, der fehlende Zugang zu Wasser und Lebensmitteln – all das ist ja weiterhin da. Wir alle tragen in uns verborgen ein tiefes Trauma. 

Vor zwei Wochen zum Beispiel hat einer unserer Mitarbeiter seine Frau, seine Tochter und drei seiner Brüder verloren. Er arbeitet weiter. Was soll er sonst tun? Vor einem Monat war ich auf dem Weg nach Hause und kam an einem Haus vorbei, das gerade von einer Bombe getroffen worden war.  Ich habe mit anderen sofort begonnen Erste Hilfe zu leisten. Als ich einen schwer verletzten etwa 13-jährigen Jungen, der aus einer Wunde am Hals blutete, erstversorgen wollte, bat er mich, ihm nicht zu helfen. Es lohne sich nicht weiterzuleben, er wolle sterben. Und er starb. So was erleben wir die ganze Zeit. Wir tragen so viel Schmerz in uns, dass wir nicht wirklich darüber sprechen können. Wir weinen viel, aber wir können nicht sprechen. Eines Tages wird uns das alles einholen.

Ich kann dir nicht sagen, dass ich nachempfinden könnte, was ihr durchmacht. Ich kann nur mit dir weinen und hoffen, dass dieser Alptraum endlich endet.

Seit über 600 Tagen wird die ganze Zeit bombardiert, Hilfslieferungen werden verhindert, Menschen sterben, Menschen verhungern. Es ist für uns sehr schwer zu verstehen, warum das zugelassen wird. Wie sehen das die Menschen in Deutschland? Sehen sie uns immer noch nur als Terrorist:innen? 

Es gibt auch in Deutschland Menschen, die von Anfang an gegen den Krieg protestiert haben, aber sie sind eine kleine Minderheit. Viele lassen die Nachrichten und die Bilder nicht an sich heran, wollen nicht so genau zu wissen, was in Gaza passiert. Dazu trägt ganz erheblich bei, dass die deutsche Regierung nach wie vor bedingungslos an der Seite Israels steht, den Krieg immer gerechtfertigt hat und Kritik, wenn überhaupt, nur sehr, sehr zurückhaltend äußert. Erst langsam verändert sich der Diskurs. Auch die Behauptung, dass alles, was in Gaza geschieht, auf den 7. Oktober zurückzuführen sei, ist sehr wirkmächtig. Zwar zeigen Umfragen, dass eine Mehrheit gegen die Unterstützung des Krieges ist, aber das bleibt bisher folgenlos. Erst langsam distanzieren sich auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Politiker:innen, die bislang geschwiegen oder den Krieg rechtfertigt haben. Anscheinend haben mehr Menschen den Eindruck, dass es jetzt zu viel ist, aber es wirkt nicht so, als würden sie ihre Haltung in der Vergangenheit kritisch sehen oder nun tatsächlich auch etwas gegen das israelische Vorgehen unternehmen. 

Ich halte das, was am 7. Oktober geschehen ist, für falsch, für einen großen Fehler. Aber warum zahlen wir diesen Preis? Es gibt keine Rechtfertigung für das, was uns hier angetan wird und wovon die ganze Menschheit Zeugin ist. Die Menschlichkeit selbst ist in Frage gestellt. 

Was in Gaza geschieht, hat Auswirkungen weit über Gaza hinaus. Das Wegschauen, auch das Zuschauen, die Entmenschlichung werden nicht spurlos vorübergehen. 

Ich bin nicht wirklich optimistisch, aber es bringt auch nichts, die Hoffnung gänzlich zu begraben. Deutschland und andere Länder müssen aufhören, Waffen an Israel zu liefern, denn diese Waffen werden auf eine Weise eingesetzt, die nicht zu rechtfertigen ist. Das Ziel, die Geiseln zurückzubekommen, wird nicht erreicht. Israel hätte sie bereits im Dezember 2023 zurückbekommen können, stattdessen setzt die israelische Regierung auf die Fortsetzung des Krieges. Es hat eine Menge Vorschläge gegeben, wie der Krieg beendet werden könnte, aber die israelische Regierung hat sie immer wieder abgelehnt. 

Wie geht es mit dir und deiner Familie weiter? 

Es ist Krieg, man muss seine Einschätzung ständig anpassen. Aber zurzeit sage ich: Wir gehen nicht mehr aus Gaza weg, was auch immer passieren mag. Mein Haus liegt etwa 300 Meter von den Gebieten entfernt, die zuletzt Evakuierungsbefehle erhielten. Wenn wir wieder einen solchen Befehl erhalten, werden wir nicht noch einmal gehen. Wir wissen nicht mehr, wohin wir noch sollen. Wir werden sterben oder wir werden leben. Die allermeisten Menschen hier sind in der gleichen Situation. Sie konnten während des Waffenstillstands zurückkehren in das, was von ihren Häusern übrig war und sie haben keine anderen Optionen. 

Von Menschen außerhalb Gazas werde ich gefragt, warum ich weiter zur Arbeit gehe, wenn es doch immer gefährlicher wird. Meine Antwort darauf ist einfach: Zur Arbeit gehen ist das Einzige, was ich noch tun will. Ich weiß nicht, was passieren wird, aber ich muss Menschen helfen.

Das Interview führte Moritz Krawinkel.

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