Gaza

Eines Tages werden alle immer schon dagegen gewesen sein

Vor aller Augen geht das Töten in Gaza weiter. Wer die Menschenrechte dort nicht verteidigt, wird sie auch hier verlieren. Sprechen Sie darüber. Nicht eines Tages. Jetzt.

Zehntausende Tote, Millionen Vertriebene. Der Gazastreifen ist in weiten Teilen unbewohnbar. medico-Partner:innen leisten unter unmöglichen Bedingungen Nothilfe.

Wir bitten um Spenden unter dem 

Spendenstichwort: Nothilfe Gaza

Nach über einem Jahr Krieg sind die Lebensgrundlagen von mehr als zwei Millionen Menschen in Gaza zerstört. Wohn- und Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, Moscheen und Bibliotheken, sogar landwirtschaftliche Flächen und Bäume: Nichts ist verschont geblieben. Hunderttausende harren in Notunterkünften oder unter freiem Himmel aus. Es gibt keine sicheren Orte in Gaza, jeder Ort ist ein potentielles Ziel. Israel lässt keine Hilfslieferungen in den Gazastreifen, die Lage ist verzweifelt. Unsere Partnerorganisationen kämpfen weiter, um Hunger und Infektionskrankheiten einzudämmen.

Die über ein Jahr andauernde gezielte Verweigerung von Hilfe hat in Gaza neben der Verwüstung der Enklave zu einer Krise ungekannter Ausmaße geführt, die unsere Partner:innen vor Ort und uns bei medico weiterhin vor riesige Herausforderungen stellt. Die Menschen sind für den Rest ihres Lebens gezeichnet. Sie haben Angehörige und Freund:innen verloren, sind schwer erkrankt oder verstümmelt worden. Sie wissen, dass ihr Leben auch in Jahren bestenfalls ein Überleben sein wird.

Selbst wenn die Zerstörung eines Tages endet, wird die Katastrophe nicht einfach verschwinden. Mehr denn je ist unsere Unterstützung gefragt, wenn wir politische Perspektiven für Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden für alle Menschen in der Region nicht aufgeben wollen.

Solange wir können, stehen wir ihnen bei. Dazu brauchen wir Ihre Unterstützung.

Spendenstichwort: Nothilfe Gaza

 

Wie unterstützt medico angesichts der sich immer verschlimmernden Bedingungen die Partner:innen in Gaza?

Im Gegensatz zu anderen internationalen Nichtregierungsorganisationen ist medico nicht mit eigenem Personal in Gaza vertreten, sondern unterstützt seit vielen Jahren lokale Organisationen. Dies ist ein Grundsatz von medico in allen Ländern, in denen wir aktiv sind. Für Gaza bedeutet das, dass wir z.B. keine eigenen Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern schicken, sondern die Partner:innen sich auf dem lokalen Markt mit Gütern versorgen, auch wenn die Versorgung immer teurer und schwieriger wird.

Die Spendengelder, die medico für die Arbeit in Gaza erhält, werden durch elektronische Transaktionen übermittelt. Auch wenn die israelische Armee auf die systematische Zerstörung breiter ziviler Infrastruktur abzielt, darunter ebenso die Zweigstellen von Banken, funktioniert das Bankensystem dank digitaler Prozesse weiterhin. Alle Banken in Gaza haben zudem Niederlassungen im Westjordanland, in Amman oder in Kairo, wodurch die Transaktionsprozesse aufrechterhalten werden können.

Die Gelder sichern die Arbeit unserer Partnerorganisationen. Die Mittel dienen auch der Finanzierung von Gehältern und der Aufrechterhaltung der Infrastruktur unserer Partner:innen. Inmitten von Zerstörung, Vertreibung und Blockade ermöglichen sie die unter den gegebenen Bedingungen noch mögliche Hilfe und geben den Helfer:innen finanzielle Sicherheit und etwas Zuverlässigkeit im Ausnahmezustand.

Wir sprachen mit Bassam Zaqout von der Palestinian Medical Relief Society über die Bedingungen, unter denen Hilfe in Gaza noch möglich ist, und darüber, wie die Arbeit für unsere Partner:innen oft das Einzige ist, was ihnen einen Sinn gibt.

Alle Suppenküchen unserer Partner konnten aufgrund der anhaltenden Blockade nicht weiterbetrieben werden. Umso wichtiger ist jetzt die Unterstützung in anderen Bereichen: medizinische und psychosoziale Nothilfe, Materialien für Zeltstädte, Ersatzteile und Ausstattung für den Bau von Brunnen sowie Hilfen für provisorischen Schulunterricht.

In einer Situation, in der die Hilfe selbst angegriffen und der Zugang zu ihr zu blockiert wird, ist jede Spende ein solidarischer Akt – für Menschenwürde, das Recht auf Leben und den Schutz humanitärer Prinzipien. Die Spenden sind deswegen für unsere Partner auch ein Signal, nicht vergessen zu werden. 

medico-Partnerorganisationen aktiv

Pausenlos im Einsatz

Trotz Bombardierung, Vertreibung und dem Mangel an Allem versorgen die Ärzt:innen und mobilen Teams der Palestinian Medical Relief Society (PMRS) Verletzte, Kranke und chronisch Erkrankte in Notunterkünften und Zeltlagern. Unterstützt von medico kämpfen sie gegen den Kollaps der Gesundheitsversorgung. Mit einer Spende verteidigen Sie das Recht auf medizinische Hilfe, auch und gerade im Krieg.

Kindgerechtes Leben trotz des Krieges

Anfang Juli wurden bei einem israelischen Luftangriff zwei Zelthallen von Mayasem Association for Culture and Arts zerstört – eine Suppenküche sowie eine Schule. In diesem Zusammenhang wurden später zwei Mitarbeiter von Scharfschützen erschossen, als sie Material aus den Trümmern bergen wollten. Das Kollektiv organisiert Ersatzschulunterricht und psychosoziale Angebote für geflüchtete Kinder – von Theater über Malen bis Musik. Es ist ein Versuch, etwas kindgerechtes Leben trotz des Krieges zu ermöglichen. Angesichts der gegenwärtigen Not und der Zerstörung von Zukunft ist dies ein Akt der Widerständigkeit und Hilfe von unten.

Shababek konnte eine Grundausstattung an Kunstmaterialien für Hunderte Kinder beschaffen. Die Kinder werden von ehemaligen Teilnehmenden ihres Residenzprogramms ehrenamtlich unterrichtet.

Medizinische Hilfe für Frauen

Früher betrieben die Kolleg:innen der Culture & Free Thought Association (CFTA) im Süden des Gazastreifens Zentren für Frauen, Jugendliche und Kinder, auch eines für Krebspatient:innen. Seit Kriegsbeginn führen die Kolleg:innen weiterhin medizinische Untersuchungen für Frauen durch. Das Fachpersonal arbeitet unter schwierigsten Bedingungen mit den wenigen Mitteln, die zur Verfügung stehen. Erst kürzlich konnten sie eine Frauenklinik in Gaza-Stadt eröffnen, die täglich bis zu 180 Frauen und Mädchen versorgt.

Wasserversorgung unter Bomben

Al-Ard repariert nicht nur Wasserbrunnen, sondern baut sie auch. Dort, wo Brunnen zerstört wurden. Dafür kaufen sie kleine Solarpanel, um die Brunnen mit Strom zu versorgen. 

Vergessene Schicksale im Westjordanland

Eine Verschärfung des Vorgehens der israelischen Armee gegen Teile der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland war bereits vor dem 7. Oktober 2023 zu beobachten, z. B. mit dem ersten Einsatz von Kampfhubschraubern und bewaffneten Drohnen seit fast 20 Jahren. An Orten wie Tulkarem und Jenin hat das verheerende Folgen. Bulldozer zerstören Straßen, Wasserleitungen und Abwasserrohre in den Flüchtlingslagern der Region.

medico unterstützt das Zentrum für Kunst und Kultur Jadayel bei der Reparatur beschädigter Häuser für betroffene Familien in Tulkarem. Die Aktivist:innen kooperieren auch mit dem Chefkoch Mu‘ayyad Ali, um dort neben bedürftigen Familien auch gestrandete Arbeiter aus Gaza mit warmen Mahlzeiten und Lebensmittelpaketen zu versorgen. Die Genossenschaften des Popular Art Centre verbinden mittellose Gestrandete aus Gaza mit Communities vor Ort, die sich durch die Bewirtschaftung des Bodens gegen den Landraub durch Siedler zu wehren versuchen.

medico-Fördermitglied werden

Veränderung braucht Solidarität und einen langen Atem. Eine Fördermitgliedschaft ermöglicht es mit Ihren regelmäßigen Beiträgen langfristige und verbindliche Kooperationen einzugehen. Sie hilft, Partner in Regionen zu unterstützen, die nicht im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit liegen, und in Krisensituationen auch dann zu helfen, wenn hier Anteilnahme und Spendenbereitschaft schwinden. Ihre Fördermitgliedschaft schafft die Basis für solidarische Partnerschaften.

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Geprüft und Empfohlen

medico international ist Träger des »DZI-Spendensiegels«. Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) bescheinigt medico einen sorgfältigen und verantwortungsvollen Umgang mit Spendengeldern und einen angemessenen Anteil an Werbungs- und Verwaltungskosten. Eine Kontrolle des Vereins und seiner Organe ist gegeben.