Wo Vergangenheit gegenwärtig ist

Guatemala 1999

Guatemala 1999: Die Rechten und Reichen blockieren den Friedensprozeß. Selbst die Wahl der Partei des ehemaligen Diktators Rios Montt scheint nicht ausgeschlossen.

Rabinal Februar 1999: ECAP eröffnet zusammen mit lokalen Menschenrechtsorganisationen das erste Gemeindemuseum Guatemalas, in dem die ganze Geschichte gezeigt wird: Die Massaker in den 80er Jahren, das Leben davor und die Aufarbeitung in den 90ern: Exhumierung der Massengräber, Veröffentlichung von Zeugenaussagen, Wiederbelebung der zerstörten Kultur.

Rabinal Mai 1999: Treffen der ECAP Selbsthilfegruppe von Opfern politischer Gewalt. Angst und Unruhe herrscht unter den Anwesenden. Vor kurzem ist ein ehemaliger Paramilitär in das Haus eines Mitglieds eingedrungen und hat den Mann vor den Augen seiner Familie erschlagen. Anschließend verprügelte und bedrohte er die Frau. Jetzt sitzt die Frau seit zwei Tagen mit einer schweren Kopfverletzung im Haus. Traut sich nicht raus. Und keiner traut sich zu ihr. Die Gruppe bespricht, was sie tun kann. Wie kann man ihr helfen, ohne sich selbst zu gefährden? Die Mitarbeiter von ECAP bieten an mitzugehen. Gut, meldet sich eine Frau, ich komme mit.

Das Equipo de Estudios Communitarios y Acción Psicosocial (ECAP) ist ein psychosoziales Gemeindeprogramm, das die Menschen in Rabinal unterstützen will, das langjährige Schweigen über die Gewalterfahrungen zu brechen und die Gegenwart zu verändern.

Wir hoffen auf Hilfe. Und bitten Sie um Spenden. Stichwort »Guatemala«.

Wenn Sie mehr über ECAP, Salud Mental in Mittelamerika und die psychosoziale Arbeit von medico wissen wollen, sagen Sie uns Bescheid. Wir informieren sie gerne kostenlos.

Veröffentlicht am 01. September 1999

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