Terminhinweis und Einladung: Dokumentarfilm "La Isla"

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie auf eine besondere Kino-Veranstaltung hinweisen. Über eine Vorankündigung und Berichterstattung würden wir uns freuen.

Ankündigung:

Dokumentarfilm „La Isla“

31.10.2010; 18 Uhr
Mal Seh'n Kino e.V.
Adlerflychtstr. 6
60318 Frankfurt am Main

Dokumentarfilm „La Isla“ über die Geschichte des Polizeiarchivs und die Aufarbeitung der staatlichen Verbrechen in Guatemala.

Anschliessend Filmgespräch mit Regisseur Uli Stelzner und Katja Maurer (medico international).


Der Film „La Isla“ des deutschen Dokumentarfilmers Ulrich Stelzner erzählt die Geschichte des historischen Archivs der Nationalpolizei Guatemalas. 2005 fast zufällig entdeckt, umfasst es 80 Millionen Akten aus über 100 Jahren. Besonders wichtig: auch die Zeit des Bürgerkriegs gehört dazu, der von 1960 bis 1996 dauerte. 200.000 Menschen wurden zum allergrößten Teil von Militär, Polizei und Todesschwadronen ermordet, 45.000 Menschen verschwanden. Nun befindet sich das Archiv in den Händen der Opfer und ihrer Familien.

Der Film begleitet Angehörige bei der Suche nach Spuren ihrer Familienmitglieder und lässt auch die Mitarbeiter des Archivs, die selbst Angehörige verloren haben, zu Wort kommen.

Im Frühjahr 2010 wurde der Film im Nationaltheater von Guatemala-Stadt aufgeführt und sorgte für große Aufregung. An drei Tagen saßen jeweils 2.000 Menschen, darunter viele junge Leute, im Publikum. Stundenlange Diskussionen hinterher beschäftigten sich unter anderem mit der Frage, ob die fehlende Aufarbeitung dieser guatemaltekischen Geschichte auch die Gewaltexzesse im Land heute erklärt.

Gezeigt wird der Film auch im Rahmen des von medico geförderten Jugendausbildungsprojekts in bäuerlichen Gemeinden im Norden Guatemalas. Im Rahmen des Programmes, das politische Bildung genauso umfasst wie Angebote zur Berufsaus- und Weiterbildung der Jugendlichen, haben sich in den Gemeinden zum Teil 500 Personen den Film angeschaut. Darunter waren Gemeinden, die im Bürgerkrieg auf unterschiedlichen Seiten kämpften. Die Wahrheit dringt so langsam ans Licht. Und eine junge Generation, die nicht direkt in die Ereignisse verwickelt war, ist vielleicht imstande, Lehren aus der Geschichte staatlich organisierter politischer und rassischer Verfolgung zu ziehen.


Mehr Infos finden Sie oben in der Marginalspalte.

Kontakt

Bei Fragen und Interviewwünschen können Sie mich gerne kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen,
Bernd Eichner

Pressereferent - Press Officer
medico international
Tel. ++49/(0)69/94438-45
eichner@medico.de
www.medico.de

Veröffentlicht am 13. Oktober 2010

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