Nothilfe für Unwetteropfer in Guatemala abgeschlossen

Bevölkerung fordert Wiederaufbau an sicherem Ort

Die guatemaltekische medico-Partnerorganisation Asociación Coordinadora Comunitaria de Servicios para la Salud (ACCSS) hat ihre Nothilfeaktivitäten für die Unwetteropfer im Osten Guatemalas abgeschlossen.

Die 7 PromotorInnen der Gesundheitsbrigade sind wieder in ihre Dörfer zurück gekehrt, haben aber erklärt, dass sie jederzeit wieder zur Verfügung stehen und ggf. auch weitere KollegInnen in ihren Dörfern mobilisieren würden. ACCSS und die Brigade haben vor Ort viel Anerkennung erfahren, ausgedrückt auch in vielen kleinen, handgeschriebenen Dankesschreiben, die ihnen überreicht wurden.

Im Landkreis La Unión Zacapa sind ca. 6 000 Menschen von den Schäden durch Überschwemmungen und Erdrutsche betroffen. 16 Personen kamen ums Leben – 4 werden noch vermisst. 188 Hektar Land mit Feldfrüchten sind zerstört. Vor allem die Mais- und Bohnenernte ist verloren. Teilweise oder ganz zerstört sind ebenfalls Wasserleitungen, Straßen und Wege.

Die Nothilfeaktivitäten der ACCSS-Gesundheitsbrigade umfassten:

  • Aufbau von Notunterkünften für mehr als 200 Personen
  • Schulungen zu Gesundheit und Hygiene
  • Koordinationen und Schulungen für Multiplikatoren
  • Aufräumarbeiten in den Unterkünften und Gemeinden
  • Wasserqualitätsproben und Wasseraufbereitung
  • medizinische Betreuung
  • psychosoziale Aktivitäten

Durch die naturräumlichen Gegebenheiten ist die Bevölkerung von La Unión Zacapa von weiteren Erdrutschen bedroht. Sie will deshalb nicht an die alten Orte ihres Lebens zurückkehren, sondern fordert staatliche Unterstützung für den Umzug und Neuaufbau einer Existenz an einem sicheren Ort. Ihr Vorschlag ist: La Nueva Unión soll auf einem Flecken Land zwischen zwei Dörfern entstehen, das Eigentum der Gemeinde ist und von daher ohne größere Kosten an die Betroffenen übergeben werden könnte. In Ihrem Brief an Regierung, Gouverneur und Stadtrat schreiben sie, dies hänge nur vom politischen Willen und dem menschlichen Handeln der Autoritäten ab. Sie seinen auf einen solchen Schritt angewiesen, um wieder Mut, Kraft und Zuversicht zu gewinnen, nachdem sie alles was sie in jahrelanger und mühevoller Arbeit geschaffen haben, verloren und um so das Gefühl der Unsicherheit und Ohnmacht abschütteln zu können. Sie hoffen auf die Solidarität der Politiker und dass die Regierung nicht nur zum Wohl einiger weniger Privilegierter handelt.

Einen ACCSS-Bericht mit Bildern über die Nothilfe-Aktionen und den Brief aus Unión Zacapa an Regierung, Gouverneur und Stadtrat finden in der rechten Spalte als PDF.

Veröffentlicht am 12. August 2008

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