Nachruf

Margarita, Verteidigerin des Rechts auf Gesundheit, PRESENTE!

medico international spricht sein tiefstes und aufrichtiges Beileid wegen des Todes von Margarita Posada Machuca aus.

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Margarita war Direktorin der „Asociación de Promotores Comunales Salvadoreños“ (APROCSAL), Koordinatorin des Nationalen Gesundheitsforums von El Salvador (FNS) und eine treibende Kraft im Peoples Health Movement – aber an erster Stelle eine unermüdliche soziale Vorkämpferin.

Seit Mai befand sich Margarita in einer ernsthaften gesundheitlichen Lage – in einer Zeit, in der das öffentliche Gesundheitssystem durch die Covid-19-Pandemie überfordert ist. Ihre Familie und Freund*innen taten alles Menschenmögliche, um ihr Recht auf Gesundheit zu garantieren und unter diesen Umständen eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Gestern verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand drastisch. Es ist beschämend, aber leider symptomatisch, dass die öffentlichen Krankenhäuser nicht über die Kapazität verfügten, damit sie die nötige medizinische Versorgung erhielt.

Ihre lange Geschichte des Einsatzes für die Menschenrechte führte in den 2000er Jahren zu ihrer aktiven Teilnahme an den „Weißen Märschen“ gegen die Privatisierung des Gesundheitssystems durch die ARENA-Regierung. Mit dem Wahlsieg der FMLN im Jahr 2009 und der Umsetzung einer Gesundheitsreform förderte sie schließlich als Koordinatorin des neugegründeten Nationalen Gesundheitsforums die soziale Partizipation im Gesundheitswesen. Wir sind stolz darauf, dieses Anliegen unterstützt und ein Stück des Weges in diesem gemeinsamen und globalen Kampf geteilt zu haben.

Wir werden Margarita immer für ihre Solidarität und ihr Engagement für benachteiligte Menschen in Erinnerung behalten. Sie bezog klar Position zugunsten des Aufbaus von sozialer Teilhabe von unten, die sie sowohl mit den ARENA-Regierungen und den wirtschaftlichen Eliten als auch Funktionären der FMLN und nicht zuletzt der aktuellen Regierung aneinandergeraten ließ. Sie besaß eine feste politische Überzeugung und strebte tiefgreifende Änderungen in El Salvador an, beispielsweise eine Steuerreform an und knüpfte breite Allianzen über den Gesundheitssektor hinaus.

Trotz des oft rauen Klimas im politischen Engagement bewahrte sie ihren Humor, ihr Einfühlungsvermögen und ihre menschliche Wärme, die die Personen in ihrer Umgebung spürten und mit dem sie jüngere und verschiedenste Menschen integrierte und motivierte.

Unsere Gedanken sind in diesem schmerzlichen Moment bei ihrer Familie, ihren Freund*innen und Kolleg*innen.

Veröffentlicht am 14. Juli 2020

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