Die Corona-Pandemie hat die Notwenigkeit einer unabhängigen Steuerung der globalen Gesundheitspolitik sichtbar gemacht. Wir erleben es gerade: Eine Pandemie lässt sich nur gemeinsam eindämmen. Das Virus macht vor Grenzen nicht halt. Die Staatengemeinschaft muss jetzt die WHO finanziell massiv stärken, so dass sie eine starke Führungsrolle in der globalen Gesundheitsversorgung einnehmen und einen menschenrechtsorientierten Ansatz in der Versorgung realisieren kann.
Die WHO braucht den Handlungsspielraum, ihre Analysen und Empfehlungen unabhängig von interessengeleiteter Einflussnahme ihrer zunehmend privaten Geldgeber zu erstellen. Wir brauchen eine globale Gesundheitsorganisation, die unabhängig von Wirtschaftsinteressen und politischen Partikularinteressen handlungsfähig ist. Das wird auch für die Frage von Corona-Impfstoffen und Medikamenten gelten, deren Verteilung durch die WHO organisiert werden sollte.
"Eine Geisel potenter Geldgeber"
Ist die WHO ein zahnloser Tiger? Im Fall der Ebola-Epidemie hätte die Organisation nach Meinung vieler Experten schneller handeln müssen. Für Thomas Gebauer von medico international ist die WHO zum Spielball von Business-Interessen geworden – die bestimmten, wofür Geld ausgegeben werde.
Die WHO im Griff von Lobbyisten
Kaum eine Organisation auf der Welt hat eine wichtigere Aufgabe als die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie soll sich um die Gesundheit der Menschen kümmern und sie vor Krankheit schützen. Kritiker werfen der WHO jedoch vor, oft zugunsten der Wirtschaft und weniger zum Wohl der Menschheit zu handeln. Ist die Kritik berechtigt?