Überlebende des Fabrikeinsturzes Rana Plaza auf Rundreise in Deutschland

Einladung zur Pressekonferenz in Frankfurt und Hamburg

Anlässlich des bevorstehenden Jahrestages der Katastrophe von Rana Plaza sind die Textilarbeiterin Shila Begum, die den Zusammensturz der Fabrik überlebt hat, und ihre Gewerkschaftskollegin Safia Parvin (National Garments Workers Federation) aus Bangladesch vom 9. bis 11. April für eine Rundreise in Deutschland. Sie fordern von deutschen und auf dem deutschen Markt präsenten Textilunternehmen, endlich substantielle Zahlungen in den von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) koordinierten Entschädigungsfonds zu leisten und diese transparent zu machen. Auf ihren Stationen in Frankfurt a.M., Aschaffenburg und Hamburg werden sie u.a. den Hauptsitz von Adler Modemärkte besuchen und mit öffentlichen Aktionen den Druck auf die Unternehmen erhöhen, die in Rana Plaza produzieren ließen. Frau Begum und Frau Parvin sind auf Einladung der Kampagne für Saubere Kleidung, des INKOTA-netzwerk, medico international, TIE-Exchains, ver.di, Frauenwerk der Nordkirche, der Hamburger Stiftung Asien-Brücke und des Museum der Arbeit in Deutschland.

Fast ein Jahr nach dem Fabrikeinsturz verweigern viele Textilfirmen weiterhin die Einzahlung in den Entschädigungsfonds für die Überlebenden und Hinterbliebenen der Katastrophe vom 24. April 2013. Im von der ILO koordinierten Entschädigungsfonds fehlen noch immer substantielle Beträge: Erst 7 Millionen US-Dollar von den benötigten 40 Millionen sind eingezahlt worden. Deutsche Textilunternehmen wie Adler Modemärkte, NKD, Kids for Fashion, Güldenpfennig oder Benetton aus Italien, die sich mit Ware aus Rana Plaza beliefern ließen, haben noch nicht bezahlt. Gestern konnte die ILO endlich die Einzahlung von 500.000 US-Dollar durch KiK bestätigen. Angesichts der notwendigen Entschädigungssumme ist KiK jedoch aufgefordert, ein Vielfaches von dem in den Fonds einzuzahlen.

In dem Rana-Plaza-Gebäude in Savar nahe der bengalischen Hauptstadt Dhaka befanden sich mehrere Textilfabriken, die u.a. für den europäischen Markt produzierten. Beim Einsturz des Gebäudes starben über 1130 Menschen und mehr als 1500 wurden teilweise sehr schwer verletzt. Den Überlebenden des Unglücks und den Familien der Toten fehlt es an materieller und medizinischer Hilfe.

Frankfurt/ Main:

09.April

13:30-17:00 Uhr: Möglichkeit für Pressehintergrundgespräche/ Interviews

10. April

10:00 Uhr: Pressekonferenz im SAALBAU Gallus, Frankenallee 111, 60326 FFM
12:30 Uhr: Abfahrt nach Haibach bei Aschaffenburg
Ca. 13h Uhr: Protestaktion vor dem Hauptsitz von Adler Modemärkte, Industriestraße Ost 1-7, 63808 Haibach

Hamburg:

11. April

11:00 Uhr: Pressekonferenz im Seminarraum Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 22305 HH
15:00 Uhr: Protestaktion vor KiK, Baumeisterstraße 11, 20099 HH
16:00 Uhr: Protestkation vor Benetton, Kleine Rosenstraße 14, 20095 HH
18:00 Uhr: Veranstaltung im Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 22305 HH

Die Pressekonferenzen sowie die Veranstaltung in Hamburg werden ins Deutsche übersetzt, weitere Interviews mit englischer Übersetzung möglich.

Kontakt

Anfragen für Interviewtermine richten Sie bitte an:

  • Frauke Banse, Kampagne für Saubere Kleidung: Tel. 030-420820252 oder banse@inkota.de
  • Anne Jung, medico international: Tel. 069/94438-27 oder jung@medico.de

 

Veröffentlicht am 08. April 2014

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