Der Kampf um Gerechtigkeit

Die War Wounded and Amputees Association

Während des sierra leonischen Bürgerkrieges von 1991 bis 2002 wurden Zehntausende Menschen verstümmelt. Etwa 20.000 Menschen überlebten diese Attacke und begannen 2002 sich zu organisieren. Die Amputierten sind das lebende Symbol für den Krieg. Durch die Errichtung von Camps wurden sie nach Kriegsende aus dem Sichtfeld der restlichen Bevölkerung verbannt. Der Anblick der Verstümmelten scheint äußerlich Unversehrten unerträglich zu sein, erinnern sie doch an eigene traumatische Erlebnisse. Die Unversehrten haben jedoch die Möglichkeit, ihr Trauma – zumindest auf den ersten Blick - zu verbergen, dies bleibt den Amputieren versagt.

In Freetown gründete sich 2002 ein Interessenverband der Amputierten. Der Anfang war schwer, es fehlte an allem, vor allem an technischen Geräten wie Computern für eine landesweite Vernetzung und Transportmöglichkeiten für Treffen und direkten Austausch. Mit Hilfe eines Zuschusses gelang es den Amputierten und Kriegsverletzten 2004 eine landesweite Interessensvertretung zu gründen – die War Wounded and Amputees Association. Eines ihrer zentralen Anliegen ist die Durchsetzung eines Kriegsopferfonds und die Umsetzung eines angemessenen Entschädigungsprogramms, wie es auch im Abschlussbericht der sierra leonischen Wahrheits- und Versöhnungskommission empfohlen wird. Ein Prozentsatz der Einkünfte des Diamantenhandels soll das finanzieren.

„Reparationen“, so Jaka, „sind ein Zeichen der Entschuldung seitens des Täters. Diese symbolische und konkrete Handlung gibt uns darüber hinaus Hoffnung, dass der Täter nicht noch ein weiteres Mal ein solches Unrecht anrichtet.“

Da es schwer ist, solche Programme in Sierra Leone politisch durchzusetzen, ist eine internationale Öffentlichkeitsarbeit von Nöten. Daher wird die Association gemeinsam mit medico im Rahmen der Fatal Transactions international für die Rechte von Kriegsopfern in Sierra Leone streiten.

medico unterstützt die Kampagne der Amputees and War Wounded Association mit Spendengeldern. Wir bitten für diese Arbeit um Ihre Spende unter dem Stichwort: Sierra Leone

Veröffentlicht am 01. November 2005

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