Johannes Katzan hat medico international über zehn Jahre lang mit seiner Arbeit als Vorstandsmitglied begleitet. Getragen von einer solidarischen Haltung, die für ihn global, ja universell galt, hat er den Vorstand und medico sehr bereichert. Trotz fortschreitender Krankheit hat er noch im Frühjahr 2025 erneut für den Vorstand kandidiert. Bis zuletzt blieb er medico und der Welt solidarisch verbunden.
Johannes‘ starkes Gerechtigkeitsempfinden hat ihn dazu ermutigt, sich mit Nachdruck und Empathie als Gewerkschafter und politischer Aktivist gegen die Ungleichheit der Welt einzusetzen. Seit 2010 war er im Vorstand der IG Metall Frankfurt, in Hannover gründete er die Initiative „Tragbarer Lebensstil“ mit. Dabei galt sein Engagement immer der Überwindung von Ausbeutung – hierzulande und im Verhältnis zum globalen Süden und der nie eingelösten Verantwortung des Nordens.
Menschen verbinden, die Welt etwas weniger ungleich machen – das hat Johannes privat wie beruflich angetrieben und für uns so liebenswert gemacht. Auch von Hannover aus, wohin er zurückging, um in der Bezirksleitung der IG Metall die Zuständigkeit für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zu übernehmen, kam er regelmäßig mit dem Zug nach Frankfurt, stieg auf sein Klapprad und fuhr ins medico-Büro zu den Sitzungen des Vorstands. Für ihn war es selbstverständlich, dass man dabeibleibt, wenn man sich für eine Sache entschieden hat.
Für uns im medico-Vorstand war er ein wichtiger Ratgeber. Wir werden ihn und seine reflektierte Art, die Zuversicht, die er auch im Umgang mit seiner Krankheit nicht verloren hat, schmerzlich vermissen.
Für den Vorstand
Anne Blum