15.10.2025 | Frankfurt
Grüner Wasserstoff – ein neues Kapitel deutscher Kolonialgeschichte?

Gespräch mit zentralen Akteur:innen aus Namibia, die sich vor Ort gegen die neokolonialen Strukturen des Wasserstoffprojekts engagieren
Namibia rückt erneut in den Fokus deutscher Außenpolitik – diesmal als Standort für grüne Energie. Doch wie grün kann eine Energiepolitik sein, die auf kolonialen Kontinuitäten beruht?
Vor über 100 Jahren verübten deutsche „Schutztruppen“ in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts – an den Völkern der Nama und Ovaherero. Bis heute weigert sich die Bundesregierung, diesen Genozid konsequent aufzuarbeiten.
Nun wird Namibia erneut zur Projektionsfläche deutscher Interessen: Deutschland und die EU treiben dort große Investitionen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff voran. Hinter den Kulissen der dringend benötigten Energiewende drohen neue Formen der Ausbeutung.
Ein Beispiel ist das Mega-Projekt „Hyphen“, an dem unter anderem die deutsche Firma Enertrag beteiligt ist. Auf dem im Kolonialismus geraubten Land und ohne transparente Beteiligung der lokalen Bevölkerung soll ein riesiges Vorhaben umgesetzt werden, das massive ökologische und ökonomische Risiken birgt und historische Gedenkorte der Nama und Ovaherero gefährdet.
Warum wirken die Kolonialverbrechen bis heute nach? Wie könnte eine solidarische Energiepolitik aussehen, die auf Gerechtigkeit statt auf Verdrängung setzt?
Darüber sprechen wir in Frankfurt mit zentralen Akteur:innen aus Namibia, die sich vor Ort gegen die neokolonialen Strukturen des Wasserstoffprojekts engagieren:
Paul Thomas (Nama Traditional Leaders Association), Tjipura Unaune Tjipura und Nafimane Hamukoshi (Social Economic Justice Trust).
Die Veranstaltung findet auf englisch statt. Für deutsche Simultanübersetzung ist gesorgt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und die Teilnahme ist kostenlos. Wir freuen uns aber über Spenden zur Unterstützung unserer Veranstaltungsangebote.
Vor und nach der Veranstaltung ist die Theke des „Pastel“ für Snacks und Getränke geöffnet.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Speakers Tour in Kooperation mit attac, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, PowerShift und der Werkstatt Ökonomie.