09.07.2024 | Frankfurt

Exile Never Ends

Premiere des Dokumentarfilms von Bahar Bektaş mit anschließendem Filmgespräch

Bahars Bruder Taner sitzt in Deutschland im Gefängnis und steht kurz vor der Abschiebung in die Türkei. Bahar nutzt die Zeit des Wartens, um die Kamera auf ihre Familienangehörigen zu richten. In ruhigen und einfühlsamen Bildern erkundet sie die emotionalen und geografischen Welten der Familie von Entwurzelung und Neubeginn zwischen Deutschland und der Türkei.

In Gesprächen mit ihren Eltern Yıldız (64) und Mustafa (65) sowie ihren Brüdern Taner (40) und Onur (30) begibt sie sich auf eine schmerzhafte Reise in die Vergangenheit. Politische Verfolgung der alevitisch-kurdischen Familie in der Türkei, die Flucht nach Europa 1989, rassistische Übergriffe, Depressionen und Überforderung der Eltern – all das traf die Kinder, die damit unterschiedlich umgehen. Die Ungewissheit über Taners Schicksal in der Türkei ist nur ein Spiegel ihrer Lebenserfahrung als Familie im Exil. Die Verzerrung von Vergangenheit und Gegenwart sowie unterschiedlicher Geografien konfrontiert die Zuschauenden mit einer der Eigenschaften des Exils, nämlich dem Verlust der Orientierung in Zeit und Raum.

Nach dem Film gibt es ein exklusives Q&A mit der Regisseurin Bahar Bektaş, moderiert von Anita Starosta, Referentin für Türkei und Syrien, medico international