19.04.2023 | Frankfurt

Auch ein politisches Beben?

Die Türkei nach dem Erdbeben und vor den Wahlen. Diskussionsveranstaltung mit Dr. Mahir Tokatlı und Anita Starosta

Das Erdbeben hat die syrisch-türkische Grenzregion am 6. Februar in einem kaum fassbaren Ausmaß erschüttert. In der Türkei hat es hauptsächlich die kurdischen Gebiete getroffen. Eine Region, in der die Menschen seit Jahrzehnten unter politischer Verfolgung und Repression leiden. Das zeigte sich auch bei dem Erdbeben: lokale Hilfe wurde verhindert oder kam zu spät an -  mit dramatischen Folgen für Millionen. Das Erdbeben traf zugleich auf eine politisch angespannte Situation in der Türkei.

Präsident Erdogan versucht die innere Wirtschaftskrise und anhaltende Inflation mit vermeintlichen außenpolitischen Coups zu überspielen. Seine Rolle als Vermittler im Ukraine-Krieg, die Verzögerung des NATO Beitritts von Schweden oder völkerrechtswidrige Angriffe in den kurdischen Gebieten der Nachbarländer Irak und Syrien. Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen finden am 14. Mai statt. Sollte Erdogan die Wahl verlieren, würde dies einen historischen Umbruch für die Region und die kurdischen Gebiete bedeuten.

Der Türkei-Experte Mahir Tokatlı wird einen Überblick über den aktuellen Wahlkampf und die politische Lage in der Türkei geben. Anita Starosta berichtet über die Folgen des Erdbebens und Instrumentalisierung von Hilfe.

Diskussionsveranstaltung: 19. April um 18.30h im medico-Haus

Mit Dr. Mahir Tokatlı (Institut für Politische Wissenschaft an der RWTH Aachen University) und Anita Starosta (Referentin für Türkei und Syrien, medico international)

Moderation: Kerem Schamberger (medico international)

Eintritt frei