Die dritte Ausgabe des Internetmagazins Sri Lanka Advocacy kommt etwas verspätet, weil es in Sri Lanka im vergangenen Monat zu einer einschneidenden Veränderung der politischen Ordnung gekommen ist. Mit dem Achtzehnten Zusatz zur Verfassung hat die Regierung ihre Befugnisse dramatisch erweitert - in einer Weise, die hier in Deutschland fatal an das "Ermächtigungsgesetz" erinnert, mit dem die nationalsozialistische Regierung 1933 "legal" zur Diktatur überging. Das "Ermächtigungsgesetz" wurde damals nicht nur von der Mehrheit des Parlaments, sondern auch von einer gesellschaftlichen Mehrheit getragen. Ähnliches gilt vom 18. Verfassungszusatz: Die Mehrheit jedenfalls der Singhalese_innen stimmt ihm fraglos zu. Allerdings: während wir wissen, was damals in Deutschland geschah, ist die Entwicklung in Sri Lanka noch offen. Umso wichtiger wird es sein, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Informiert zu sein, ist dazu die erste Voraussetzung.
Wenn wir nicht unmittelbar reagiert haben, liegt das am Konzept der Website: Neben eigens für uns verfassten Beiträgen eine Auswahl der Beiträge anderer Medien zusammenzustellen, die wir für besonders interessant halten. Dazu haben wir uns gerade diesmal Zeit gelassen.
Link: Direkt zu Sri Lanka Advocacy.
Sri Lanka Advocacy ist ein Internetmagazin und eine gemeinsame Initiative mehrerer Hilfs- und Entwicklungsorganisationen aus Deutschland. Das Netzwerk engagiert sich in Lobby- und Advocacy-Aktivitäten zur Durchsetzung und Verteidigung der Menschen- und Bürgerinnenrechte, insbesondere der Rechte der Kriegsgefangenen und -vertriebenen in Sri Lanka. Es unterstützt die Arbeit von Menschen- und Bürgerrechtsaktivistinnen auf Sri Lanka und streitet für die politische und juristische Aufarbeitung des dreißigjährigen Bürgerkriegs.
Sri Lanka Advocacy versucht, Öffentlichkeit zu schaffen: als erste Voraussetzung für einen langen Friedens-, Versöhnungs- und Demokratisierungsprozess.
