Pakistans medico-Partner kämpfen gegen die Fluten des Indus und für eine Landreform

Mehr als Nothilfe

Der Bauingenieur aus der Stadt drückt den medico-Mitarbeitern fest die Hand und verspricht ungefragt, er bleibe, bis das ganze Dorf wieder aufgebaut sei. Wir stehen auf dem schlammigen Hauptweg von Hashim Buriya im Indus-Tal, der Ingenieur ist einer der ungezählten Freiwilligen, die den medico-Partner HANDS beim Wiederaufbau der von den Fluten 2010 und 2011 weggespülten Dörfer in der Provinz Sindh unterstützen.

HANDS sorgt nicht nur für den Hausbau, sondern auch für Entwässerung überfluteter Felder, für Kindergärten, Grundschulen und die Einrichtung kleiner Gesundheitsposten. HANDS nimmt aber auch an einer landesweiten Kampagne teil, die der zweite pakistanische medico- Partner, das Pakistan Institute for Labour Education & Research (PILER), initiiert hat. Denn die Fluten der vergangenen Jahre waren nicht einfach „Naturkatastrophen“, sondern Folgen des Klimawandels, und das Elend der Menschen im Indus-Tal hat nicht nur mit Überschwemmungen, sondern auch mit der Macht der Großgrundbesitzer und der Korruption von Staat und Militär zu tun.

Das erfährt man aus der „Citizen’s Charter“, die PILER formuliert und HANDS unterzeichnet hat. Auch der dritte medico-Partner leistet mehr als nur Nothilfe. Die Gewerkschafter und Frauenaktivistinnen des Sindh Labour Relief Committee (SLRC) haben mit Überlebenden der Flut eine Kooperative gegründet, mit der ein Neuanfang gewagt wird: Felder werden gemeinsam bestellt, Büffel und Ziegen gemeinsam genutzt, Milch und Gemüse gemeinsam vermarktet.

Veröffentlicht am 01. Januar 2012

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