Öffentliche Proteste gegen den Zusammenbruch des Gesundheitssystems in Simbabwe

medico ruft zur Unterstützung von Gesundheitsaktivisten auf

medico international warnt vor den humanitären Folgen eines Zusammenbruchs der Gesundheitsversorgung in Simbabwe. Die sozialmedizinische Hilfsorganisation ruft zur Unterstützung von Gesundheitsaktivisten aus Simbabwe auf, die in Harare öffentlich gegen den Kollaps des staatlichen Gesundheitssystems protestierten.

Gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten, sowie Gesundheitsarbeitern aus dem ganzen Land fordert die „Community Working Group on Heath“ (CWGH), den nationalen Notstand auszurufen, damit sich die Regierung wieder für den Zugang zu sauberem Wasser verantwortlich fühle. Es müssten Sofortmaßnahmen ergriffen werden, um die Medikamentenversorgung sicher zu stellen. Langfristig müsse die Regierung durch bessere Arbeitsbedingungen dafür sorgen, dass die Abwanderung von medizinischem Fachpersonal abnähme. Bei der gewaltsamen Auflösung der Proteste durch die Polizei wurden mehrere Gesundheitsarbeiter verletzt.

Die CWGH ist eine landesweit vernetzte Gesundheitsorganisation aus Simbabwe und Projektpartner von medico international, die sich seit vielen Jahren für die Verbesserung der Gesundheitssituation in Simbabwe einsetzt. Sie weist auf eine Zunahme von Todesfällen hin, verursacht durch verschmutztes Wasser, geschlossene Krankhäuser und den fehlenden Zugang zu Medikamenten.

Durch verschmutztes Wasser nimmt die Cholera-Epidemie zu. Über 9000 Fälle sind bisher bekannt. 389 Tote sind bereits zu beklagen (nach UNITED NATIONS, Office for the Coordination of Humanitarian Affairs Zimbabwe, Stand 27.11.08). Seit Jahren versuchen die Gesundheitsarbeiter auf dem Land und in der Hauptstadt Harare ihr möglichstes, um wenigstes eine minimale Versorgung der Bevölkerung aufrecht erhalten zu können. Itai Ruskie von der Community Working Group on Health berichtet heute, dass „immer mehr Menschen zuhause sterben, da die meisten Krankenhäuser einfach geschlossen wurden.“ Die Vereinten Nationen bestätigen die schlimmen Befürchtungen: Generalsekretär Ban Ki-moon geht von sechs Millionen Menschen aus, die bald Nahrungshilfe benötigen werden, das betrifft über die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Neben dem Gesundheitssystem stünden auch das Bildungssystem und die sanitären Einrichtungen vor dem Zusammenbruch.

medico international ruft deshalb dringend zu Spenden auf:

Spendenkonto:
medico international
Frankfurter Sparkasse
Kontonummer 1800
BLZ 500 502 01
Stichwort "Simbabwe"

(Stand 28.11.08)

Kontakt

Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
- Anne Jung, medico international, Tel.: 0179/1230719 oder jung@medico.de

Veröffentlicht am 01. Dezember 2008

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