"Die Karten Pakistans müssen neu gezeichnet werden"

100 Tage Flutkatastrophe

Das Bündnis Entwicklung Hilft und seine Bündnispartner fordern mehr internationale Gelder für den Wiederaufbau Pakistans.

„Die Welt darf Pakistan jetzt nicht im Stich lassen“, sagte Dr. Tanveer Ahmed, Geschäftsführer der pakistanischen Hilfsorganisation HANDS auf der Pressekonferenz des Bündnis Entwicklung Hilft in Berlin 100 Tage nach Beginn der Flutkatastrophe. „Die internationale Staatengemeinschaft entfaltet nicht die umfangreichen Aktivitäten, zu denen sie beim Tsunami oder beim Erdbeben in Haiti in der Lage war.“

„Von den 28,4 Millionen Euro, die wir als Spenden erhalten haben, haben die Bündnismitglieder und die drei in Pakistan aktiven Bündnispartner bisher 11,08 Millionen Euro eingesetzt. Mit unseren Hilfsmaßnahmen haben wir vielen Menschen helfen können, wie unser heute vorgestellter Bericht zeigt, doch für die Mammut-Aufgabe des Wiederaufbaus werden weitere Gelder dringend benötigt“, stellte Bündnis-Geschäftsführer Peter Mucke klar.

21 Millionen Menschen sind in Pakistan von der Flut betroffen, bis zu 14 Millionen werden lange Zeit auf Hilfe angewiesen sein, mehr als 1,9 Millionen Häuser und die Ernte von 3,2 Millionen Hektar Ackerland wurden zerstört. „Doch in Zahlen lässt sich das Ausmaß dieser Katastrophe kaum fassen. Für die Menschen in Pakistan ist nichts mehr wie zuvor. Die Flut hat das Gesicht der Landschaft nachhaltig verändert. Ganze Dörfer und Ortschaften versanken im Wasser. Ganze Flüsse, die – angeschwollen vom wochenlangen Monsunregen – über die Ufer getreten sind, haben ihren Verlauf verändert. Die Karten Pakistans müssen neu gezeichnet werden“, erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von Brot für die Welt.

„Das Wasser, in der früheren Kornkammer Pakistans einst Quelle des Wachstums, ist für die Menschen zum Fluch geworden“, sagte Dr. Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Der Bericht „Pakistan: 100 Tage Flutkatastrophe“ gibt einen Überblick über die bisherigen Hilfsmaßnahmen und die Planungen der Bündnis-Hilfswerke und der in Pakistan aktiven Bündnispartner. Link: Bericht als PDF

Brot für die Welt, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe leisten als Bündnis Entwicklung Hilft akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in Krisengebieten. Kindernothilfe, Christoffel-Blindenmission und DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe sind Bündnispartner und seit Jahrzehnten in Pakistan tätig.

Kontakt

Für Rückfragen:

  • Bündnis Entwicklung Hilft – Pressestelle: Tel. 0151 – 15 29 88 02 oder presse(at)entwicklung-hilft(dot)de

 

Veröffentlicht am 05. November 2010

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