Bündnis Entwicklung Hilft weitet seine Hilfe in den Provinzen Punjab und Sindh aus

Spendenbereitschaft für Pakistan stark gestiegen

Nach anfänglicher Zurückhaltung hat die Bevölkerung in Deutschland in den vergangenen zehn Tagen sehr großzügig für die Flutopfer in Pakistan gespendet, berichtet das Bündnis Entwicklung Hilft. Der Zusammenschluss fünf anerkannter Hilfswerke hat inzwischen Spenden in Höhe von 21,9 Millionen Euro erhalten. „Dieses Geld wird dringend benötigt. Denn der Hilfsbedarf ist ungebrochen groß – und das ganze Ausmaß der Katastrophe steht noch nicht fest“, erklärt Bündnis-Geschäftsführer Peter Mucke.

Die Bündnis-Hilfswerke weiten ihre Hilfsmaßnahmen aus – mit einem Schwerpunkt in den südlichen Provinzen Punjab und Sindh. In Punjab werden die Dimensionen der Zerstörung nach und nach sichtbar, im Süden des Sindh erreicht die Flut erst jetzt ihren Höhepunkt, 500.000 Menschen müssen evakuiert werden. „Dort bereiten unsere Kollegen zurzeit in der Stadt Tatta die nächsten Notunterkünfte vor“, berichtet Dr. Andreas Wulf, Gesundheitskoordinator von medico international.

Die von medico international unterstützte pakistanische Gesundheitsorganisation HANDS hat mittlerweile 36 Flüchtlingslager und 32 mobile Gesundheitsstationen eingerichtet. In jeder Gesundheitsstation sind Ärztinnen und Ärzte tätig. Sie arbeiten in den Lagern, aber auch bei den Flüchtlingen ohne Notunterkunft. In den von HANDS errichteten Lagern gibt es sauberes Wasser, die hygienischen Bedingungen seien den Umständen entsprechend gut und die Nahrungsmittelvorräte gesichert. „Trotzdem ist der Bedarf bei weitem nicht gedeckt“, erklärt der medico-Gesundheitskoordinator Dr. Andreas Wulf. „Die Menschen müssen bis zu sechs Monaten in den Lagern bleiben.“

Brot für die Welt wird gemeinsam mit der Diakonie Katastrophenhilfe und lokalen Partnern in den kommenden Tagen in 20 Dörfern der Provinz Punjab Nothilfe-Pakete an 2.000 Familien, also rund 14.000 Menschen, verteilen. Diese Pakete enthalten Grundnahrungsmittel wie Reis, Mehl, Zucker und Salz sowie Hygieneartikel. Bei den Verteilungen werden mobile Ärzte anwesend sein, die medizinische Hilfe leisten. Gleichzeitig wird die mittelfristige Hilfe eingeleitet: Für die 20 Dörfer in Punjab werden Saatgut-Pakete zusammengestellt und Trecker angeschafft, die sich die Dörfer teilen können, um den Wiederaufbau der Landwirtschaft voranzutreiben.

Die Welthungerhilfe hat ebenfalls entschieden, ihre bisherigen Nothilfemaßnahmen auszuweiten und den Menschen im Norden Pakistans und in Punjab beim Wiederaufbau von Häusern und Straßen zu helfen. Nach dem teilweisen Rückgang der Fluten werden jetzt auch die langfristigen Schäden vor allem für die Landwirtschaft deutlich sichtbar: Felder müssen von Schlamm befreit, neues Saatgut zur Verfügung gestellt werden. Bewässerungssysteme müssen repariert werden und für die Viehzucht brauchen die Bauern Unterstützung. Auch hierbei wird die Welthungerhilfe den Flutopfern zur Seite stehen.

Momentan unterstützt die Welthungerhilfe 150.000 Menschen mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Hygieneartikeln und Planen in Punjab und Nowshera. Darüber hinaus werden in Punjab in den nächsten Tagen 50.000 Planen an Familien verteilt und 20.000 Haushalte mit Nahrungsmitteln versorgt. Die von Misereor unterstützten Hilfsmaßnahmen sind insbesondere im oberen Swat-Tal in der Provinz Khyber Pakthunkhwa angelaufen. In acht sehr entlegenen Gebieten dieser Provinz erreicht hier die Misereor-Hilfe 5.800 Familien und versorgt sie mit den notwendigsten Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Kochgeschirr, Kleidung, Matten und Seife. Die Pakete enthalten auch Gesundheitsartikel wie zum Beispiel Antibiotika. Auch in den südlichen Provinzen des Landes werden Bedürftige durch Projektpartner versorgt. Insgesamt stellt Misereor in den Überschwemmungsgebieten Pakistans derzeit Hilfe für mehr als 60.000 Menschen zur Verfügung.

Brot für die Welt, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe leisten als Bündnis Entwicklung Hilft akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in Krisengebieten.

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Veröffentlicht am 27. August 2010

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