Pressemitteilung, 24.06.2022

10 Jahre Rojava: medico plant Konferenz und fordert Unterstützung der kurdischen Selbstverwaltung

Bis heute bleibt der Region Stabilität und damit eine politische Perspektive verwehrt.

(Frankfurt/Main) Am 19.Juli 2022 jährt sich offiziell das 10-jährige Bestehen der autonom verwalteten Region Rojava. Im Gebiet der kurdischen Selbstverwaltung in Nordostsyrien leben heute über 4 Millionen Menschen. Anlässlich des Jubiläums veranstaltet die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international im September eine zweitägige Konferenz, zu der auch Sprecher der kurdischen Selbstverwaltung eingeladen sind.

Auf mehreren Podien werden außerdem Vertreter von medico-Partnerorganisationen aus Rojava sowie Experten aus Journalismus, Wissenschaft und Hilfsorganisationen sprechen. Zu den Referenten zählen Abdulkarim Omar, Ko-Vorsitzender der Abteilung Außenbeziehungen der autonomen Selbstverwaltung Nordost Syrien, Egid Ibrahim aus Rojava von der Menschenrechtsorganisation "Right Defense Initiative" und die Nahost Experten Kristin Helberg, Thomas Schmidinger und Nilüfer Koç. Themen werden die drängenden Probleme in der Region sein, wie beispielsweise die militärische Bedrohung durch die Türkei, Wasserknappheit und der Umgang mit inhaftierten IS-Kämpfern. Gleichzeitig sollen aber auch die Errungenschaften der letzten 10 Jahre gewürdigt werden.

"In Rojava ist eine Selbstverwaltung mit Elementen der direkten Demokratie entstanden, die sich zu einem in der Region einzigartigen multiethnischen Gemeinwesen entwickelt hat. Zehn Jahre Rojava, das bedeutet zehn Jahre Selbstbehauptung", so Anita Starosta, Syrien-Referentin bei medico international. Aktuell sei Rojava erneut von einer türkischen Invasion bedroht. Des Weiteren führe der seit Monaten anhaltende Drohnenkrieg der Türkei zu großer Unsicherheit in der Region. "Bis heute bleibt der Region Stabilität und damit eine politische Perspektive verwehrt. Die Unterstützung der Selbstverwaltung durch die deutsche Bundesregierung ist überfällig und wäre ein wichtiger Schritt, Sicherheit und Perspektiven zu schaffen. Außenministerin Baerbock sollte diesbezüglich Gespräche aufnehmen", so Starosta.

Informationen zur Konferenz

Die Konferenz findet am 11. und 12. September im medico-Haus in Frankfurt statt. Eine Auftaktveranstaltung ist für den 23. Juli geplant. Kooperationspartner ist die Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Zum Programm: https://www.medico.de/10-jahre-rojava

Pressekontakt:

Für Rückfragen und Interviewwünsche
Mario Neumann, Pressereferent
+49 (0)179 88 78 538
neumann@medico.de

Veröffentlicht am 24. Juni 2022

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