26.11.2025 | Frankfurt

10 Jahre Sommer der Migration

In Verteidigung der Willkommenskultur. Filmvorführung und Diskussion

Filmvorführung und Diskussion mit:

Manuela Bojadžijev, Professorin am Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (HU Berlin).

Tareq Alaows, Flüchtlingspolitischer Sprecher bei Pro Asyl, 2015 nach Deutschland gekommen

Ramona Lenz, Referentin für Armut bei der Stadt Frankfurt, über viele Jahre in der Öffentlichkeitsarbeit von medico international zuständig für Flucht und Migration

Moderation: Kerem Schamberger

Der lange Sommer der Migration 2015 markiert ein historisches Scheitern des europäischen Grenzregimes und ein Moment realer Utopie. Nie war die Realität der Migrationsgesellschaft als eine demokratisierende Kraft und die Möglichkeit des Rechts auf Bewegungsfreiheit anstelle einer brutalen Abschottungspolitik so greifbar wie vor 10 Jahren. Doch es setzte ein rasanter Backlash ein. Eine Dekade später wollen wir einen Blick darauf werfen, was damals passiert ist, um deutlich zu machen, was möglich gewesen ist und auch heute noch wäre: der menschengemachte Zusammenbruch der europäischen Abschottungspolitik, die Überwindung der Festung Europa und eine Politik der konkreten Bewegungsfreiheit. Zumindest für einen kurzen historischen Moment. Wir wollen diskutieren, warum die Willkommenskultur nicht verstetigt werden konnte und welche politischen Maßnahmen es damals gebraucht hätte, um der Abschottung eine Demokratisierung entgegenzusetzen. Wir wollen aber auch einen Blick darauf werden, wie die Migrationsgesellschaft dennoch zur Realität geworden ist. Wie sehen Deutschland und Europa heute aus, nach der Ankunft so vieler neuer Menschen? Wie könnte es aussehen, wenn es keinen rechten Rollback der Willkommenskultur gegeben hätte? Welche Utopie gilt es darin bis heute zu verteidigen?

Zu Beginn der Veranstaltung: Filmpremiere „10 Years Summer of Migration“ (ca. 15 Min) von Ruì Díaz, der zehn Jahre nach 2015 die zentrale Fluchtroute von Griechenland über den Balkan nach Deutschland erneut bereist und dabei mit Protagonist:innen von damals gesprochen hat.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und die Teilnahme ist kostenlos. Wir freuen uns aber über Spenden zur Unterstützung unserer Veranstaltungsangebote.

Vor und nach der Veranstaltung ist die Theke des „Pastel“ für Snacks und Getränke geöffnet.