06.05.2025 | Frankfurt

Feminismen in der Weltpolitik

Vortrag & Diskussion mit Lian Gogali (Institut Mosintuwu), Uta Ruppert (Goethe Universität) und Radwa Khaled Ibrahim (medico international)

Feministische Bewegungen haben in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich Vorstellungen und Praktiken von Gerechtigkeit sowie transnationaler Solidarität geprägt und immer wieder neu konzipiert. Angesichts des globalen Erstarkens autoritärer Regime überrascht es nicht, dass sie zu den ersten gehören, die ins Visier geraten. Gerade feministische Kämpfe verbinden Widerstandsstrategien in der öffentlichen wie auch in der privaten Sphäre und bieten damit kontinuierlich verschränkte Antworten auf Verschiebungen im Politischen, Sozialen und Ökonomischen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Umbrüche stellt sich dringlich die Frage, wie diese aus feministischer Perspektive verstanden, verortet und gestaltet werden können. Indonesien steht exemplarisch für die Gleichzeitigkeit und Überschneidung verschiedener Dynamiken: geopolitische Verschiebungen, die Durchsetzung eines "grünen" Kapitalismus sowie Re-Konfigurationen militärischer Machtansprüche. Auch dort sind feministische und andere soziale Bewegungen massiven Angriffen ausgesetzt.
Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf feministische Organisierung?
Welche Strategien des Widerstands werden (weiter-)entwickelt?
Und welche Rolle spielen dabei transnationale Solidaritätspraktiken?

Lian Gogali ist feministische Aktivistin und Gründerin des Institut Mosintuwu. Das Institut ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich während und nach Konflikten in der Regentschaft Poso und ihrer Umgebung für Frieden einsetzen. Dort ereigneten sich mehrere gewaltsame Vorfälle im Namen der Religion, hinter denen sich tatsächlich politische und wirtschaftliche Motive zur Aneignung dortiger natürlicher Ressourcen versteckten. Die Opfer dieser Konflikte waren wie so oft die Armen und Marginalisierten von Poso. Im Widerstand gegen zerstörerische Großprojekte, wie das gigantische Stauwerk am Poso-See, setzt sich das Institut für eine demokratische undgleichberechtigte Nutzung der natürlichen Ressourcen ein.