28.04.2025 | Frankfurt

Benefizkonzert Nothilfe Gaza "Make Freedom Ring"

Menschenrechte für alle heißt Menschenrechte auch für Palästinenser:innen. Diesen Grundsatz verteidigt das Kollektiv „Make Freedom Ring“ im Rahmen einer internationalen Konzertreihe nun auch in Frankfurt.

Am 28.04.2025 um 19:30 findet in der Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache ein besonderes Benefizkonzert zugunsten der humanitären Nothilfe für Gaza statt.

Der Violinist Michael Barenboim und weitere Künstler, u.a. Johannes König, Can Çakmur und Begüm Aslan setzen mit ihrer klassischen Musik ein Zeichen der Solidarität. Musik verbindet über Grenzen hinweg und schafft Verständigung, gerade in Zeiten der Krise. Flankiert wird das Konzert mit Beiträgen von Tsafrir Cohen, medico international.

Programm:

Schubert String Trio 

Rede

Mozart Kegelstatt

Pause

Schumann Märchenerzählungen

Rede

Schubert Trout Quintet (4th mvt)

Die Einnahmen des Konzerts fließen direkt in Projekte unserer Partner:innen vor Ort, die dringend benötigte medizinische Versorgung, Lebensmittel und Schutz für die Menschen in Gaza bereitstellen. Menschenrechte für alle - jetzt und zu jeder Zeit ist das Thema, was über dem Benefizkonzert steht und erinnert daran, dass humanitäre Hilfe unabhängig von Herkunft oder Religion geleistet werden muss.

Eintritt: 25 Euro

Tickets erhältlich an der Abendkasse und online

Veranstaltet von "Make Freedom Ring“

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Stellungnahme von medico international zu den Vorwürfen gegen das Plakat zum Gaza-Benefizkonzert von "Make Freedom Ring" in der Katharinenkirche am 28. April in Frankfurt a.M.

Am 16. April veröffentlichte die Jüdische Gemeinde Frankfurt auf Facebook und Instagram ein Statement, in dem sie das Plakat für das Benefizkonzert "Make Freedom Ring" kritisiert und die Verwendung "roter Hände" als gewaltverherrlichendes und antisemitisches Symbol anprangert. Dabei liegt ein Missverständnis vor ob der Bedeutung des Gegenstandes. 

Bei genauer Betrachtung des Plakats sind in den Handinnenflächen zwei Augen zu sehen. Zusammen symbolisieren Hand und Auge die "Hand der Fatima". Dies ist ein alltägliches, islamisches Schutzsymbol, welches Menschen vor Unrecht schützen soll und in Anlehnung daran auch von Jüdinnen und Juden sowie Christ:innen im Nahen Osten alltäglich verwendet wird. Dass in diesem Falle die "Hand der Fatima“ in der Farbe Rot gehalten wird, verdeutlicht die Botschaft des Einspruchs gegenüber dem Krieg in Gaza und steht neben anderen Ausdrücken ähnlicher Art - beispielsweise bei UNICEF, um Kinderrechte zu stärken, bei den Protesten in den USA gegen die Kürzungen der humanitären Hilfe der USAID, bis hin zu den israelischen Angehörigen der Geiseln, um für die Freilassung und gegen das Ende des Waffenstillstands zu protestieren. Im Plakat sind weiterhin sehr klar die Friedenssymbole der Taube und des Olivenzweigs mit dem Händesymbol vereint. Ähnliche Konzerte fanden bislang in London und Berlin, Manchester und München statt, vor vollen Häusern und mit großer Anteilnahme. Die Verwendung der rot angemalten Hand der Fatima als gewaltverherrlichendes, gar antisemitisch zu brandmarken, kommt daher bestenfalls einem Unwissen gegenüber der muslimischen und multireligiösen nahöstlichen Welt gleich.

"Als Teil des Künstlerkollektivs Make Freedom Ring ist es mir wichtig, dass wir mit unseren Konzerten auf die Frage Palästinas allgemein aufmerksam machen, und natürlich jetzt auf die akute Krise in Gaza; dass wir auch Palästinensischen Musiker:innen und Stimmen eine Bühne bieten; und nicht zuletzt natürlich Geld sammeln für die wichtige Arbeit von medico international und ihren Partner:innen vor Ort. Menschenrechte für alle heißt Menschenrechte auch für Palästinenser:innen." - Michael Barenboim, Konzertmeister im Symphonieorchester des West-Eastern Divan Orchestra, das zu gleichen Teilen aus israelischen und arabischen Musiker:innen besteht

"Wir wundern uns sehr darüber, wie leicht es offenbar fällt, ein Konzert für den Frieden und die vom Krieg betroffene Zivilbevölkerung in Gaza zu diffamieren. medico international hat seit über 40 Jahren Projektpartner:innen in Israel und Palästina, auch in Gaza. Zivilgesellschaftliches Engagement von renommierten Künstler:innen und einer etablierten Hilfsorganisation für die Zivilbevölkerung in Gaza sollte in einer multikulturellen Stadt wie Frankfurt ohne Anfeindungen möglich sein. Wir begrüßen das Engagement des Künstlerkollektivs "Make Freedom Ring" und bedanken uns bei der St. Katharinenkirche für das zivilgesellschaftliches Engagement - den Vorwurf der Verwendung antisemitischer Symbole weisen wir entschieden zurück. Leider hat uns die Jüdische Gemeinde vorab zur Klärung nicht kontaktiert. Der Sachverhalt wäre leicht auszuräumen gewesen. Für ein klärendes Gespräch stehen wir gerne zur Verfügung.“- Tsafrir Cohen, Geschäftsführer von medico international

Und gerade jetzt ist Hilfe nötig und darf nicht diffamiert werden: Die UN stellte in diesen Tagen fest, dass die humanitäre Lage in Gaza aufgrund der Blockade von Hilfslieferungen durch die israelischen Behörden an einem absoluten Tiefpunkt angelangt ist. Tausende Kinder sind schwer unterernährt. Expert:innen warnen vor einer rapiden Verschlechterung des Gesundheitszustands der Bewohner:innen aufgrund von Nahrungsmittelknappheit, Mangel an sauberem Wasser und Medikamenten sowie einer Verschlechterung der allgemeinen Lebensbedingungen.