28.10.2021 | Frankfurt

Restitutionen sind nicht das Ende, sondern ein Anfang!

Der Utopische Raum. Vortrag und Gespräch mit Bénédicte Savoy, Kunsthistorikerin, Technische Universität Berlin und Collège de France, Paris.

Was vor einigen Jahrzehnten noch unvorstellbar schien, ist endlich in Gang gekommen. Von öffentlichen Debatten begleitet, haben zahlreiche europäische Museen begonnen, Kulturgüter, die in kolonialen Kontexten geraubt wurden, in die Herkunftsländer zurückzugeben. Restitutionen aber sind keine bürokratischen Akte; sie erzählen vielmehr von kolonialem Unrecht, drängen auf Aufklärung und die Aufgabe eigener Deutungshoheit. Museen, die sich heute als Orte eines „Dialogs der Kulturen“ verstehen, sind auch Erinnerungsorte an stattgefundene Verbrechen. Über die Auseinandersetzung mit den Umständen des Raubs, den Gründen und den psychologischen Folgen für die Beraubten kann im Ideal eine neue gemeinsame Geschichte entstehen. Letztlich, so Bénédicte Savoy geht es auch im Falle von Restitutionen um die Frage, wie wir als Menschheit in Zukunft zusammenleben wollen.

Bénédicte Savoy: Afrikas Kampf um seine Kunst, C.H.Beck, München 2021

Bis zu 70 Personen können voraussichtlich live vor Ort an der Veranstaltung teilnehmen, sofern sie gegen Covid-19 geimpft, genesen oder tagesaktuell getestet sind und einen entsprechenden Nachweis vorlegen. Bitte beachten Sie die Abstands- und Hygienehinweise vor Ort. Der Einlass erfolgt ab 18:15 Uhr – bitte nutzen Sie das Zeitfenster, damit sich die Ankunft der Gäste etwas verteilt. Vor Ort können beim „PASTEL im Osthafenforum“ Getränke und Snacks erworben werden.

 

Der Utopische Raum

Die Welt steckt in der Krise; eine sozial-ökologische Wende ist überfällig. Landauf, landab wächst das Bedürfnis nach Alternativen. Die aber entspringen weder alleine aus der Zurückweisung des Gegebenen, noch sind sie lediglich Gegenstand einer bloß gedachten Zukunft, sondern scheinen in den Alltagsutopien und im Handeln von Menschen bereits heute auf.

Daran knüpft der Utopische Raum an. Er vermittelt zwischen einem »Sollen« (es muss sich vieles ändern!) und einem »Schon-Sein« (wir fangen nicht bei Null an) und will damit dazu beitragen, die Forderung nach einer menschenwürdigen Welt aus einer abstrakten in eine konkrete Utopie zu verwandeln.

Der Utopische Raum versteht sich als Forum für Ideen und Projekte, die aufzeigen, wie Wege von der Empörung über die Schrecken der Welt zum Handeln gefunden werden können. Ein Handeln, das mit Blick auf den inzwischen erreichten Globalisierungsgrad notwendig auch global gedacht und entfaltet werden muss.

Kooperation

Der Utopische Raum ist eine Kooperation der stiftung medico international mit dem Institut für Sozialforschung sowie der Frankfurter Rundschau unter Mitarbeit von Gottfried Kößler, Almut Poppinga, Nina Sillem und Felix Trautmann.