01.06.2018 | Frankfurt

Ausstellungseröffnung: Was und wie erinnern?

Hinterbliebene in Afghanistan denken zurück an Menschen, die sie im Krieg verloren haben. Ihre „Memory Boxes“ werden ergänzt um Exponate aus der „Bibliothek der Generationen“, einem Erinnerungsprojekt im Historischen Museum Frankfurt.

Der Krieg in Afghanistan geht in sein viertes Jahrzehnt, ein Ende ist nicht abzusehen. Die medico-Partnerorganisation Afghan Human Rights & Democracy Organization (AHRDO) bringt vor Ort Überlebende zusammen, die sich erinnern und gegenseitig Rechenschaft ablegen. In „Memory-Boxes“ stellen sie Hinterlassenschaften von nahen Verwandten aus, die im Krieg getötet wurden. Einige dieser Boxen haben wir nach Frankfurt geholt und stellen sie vom 1. bis 15. Juni 2018 im medico-Haus aus.

Ergänzt werden sie durch drei Beiträge aus der Bibliothek der Generationen, einem künstlerischen Erinnerungsprojekt des Historischen Museums Frankfurt. Zusammen mit den Boxen aus Afghanistan regen die Beiträge von Frankfurterinnen und Frankfurtern, die als Geflüchtete in die Stadt kamen, zum Dialog über Generationen und Kontinente hinweg an und schaffen Raum für Erinnerung. Die Texte zu den Objekten sind größtenteils auf Deutsch, Englisch und Dari/Farsi verfasst.

Eröffnung der Ausstellung: Freitag, den 1.6.2018, ab 18 Uhr im neuen medico-Haus in der Lindleystr. 15 (ggü. Nr. 11) in Frankfurt

Es sprechen: Hadi Marifat (AHRDO, Afghanistan) Angela Jannelli (Bibliothek der Generationen, Historisches Museum Frankfurt) Eva Bitterlich (medico)
Musik: Hamnawa Band (Afghanistan/Frankfurt)

VERLÄNGERT: Ausstellung nach Anmeldung zugänglich 4.-8.6. und 11.-27.6.2018 jeweils 10-16 Uhr.

Anmeldung unter info@ medico.de oder telefonisch unter 069/944 38-0. Begleitung von Schulklassen und anderen Gruppen durch medico-MitarbeiterInnen möglich.

Eine Kooperation mit der Afghanistan Human Rights and Democracy Organisation (AHRDO) und der Bibliothek der Generationen im Historischen Museum Frankfurt.

50 Jahre medico international

Seit 1968 leistet die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international Hilfe für Menschen in Not und streitet für das Recht auf Gesundheit. 2018 ist für medico gleich in zweifacher Hinsicht ein besonderes Jahr. Wir begehen ein rundes Jubiläum, und wir eröffnen das medico-Haus im Frankfurter Osthafenviertel. Mit Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Lesungen und Musikveranstaltungen wollen wir in den kommenden Monaten zeigen: Die Welt ist groß und Rettung lauert überall!