Protest gegen das Geschäft mit dem Hunger

Kampagne gegen Nahrungsmittelspekulation überreicht 240.000 Unterschriften an Finanzminister Schäuble

19.03.2013   Lesezeit: 1 min

Im letzten Jahr bat medico für den Appell „Mit Essen spielt man nicht!“ um Unterschriften, damit sich Finanzminister Wolfgang Schäuble in Brüssel für wirksame europaweit verbindliche Maßnahmen gegen Spekulationen mit Lebensmitteln einsetzt. Bis heute haben sich 240.000 Menschen an der Unterschriftensammlung beteiligt, die wir gemeinsam mit Attac, Campact, Foodwatch, KAB, Misereor, NGG, Oxfam, Südwind, terre des hommes, WEED und der Welthungerhilfe initiiert haben.

Mit ihrer Stimme haben die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dazu beigetragen, die Verantwortlichen öffentlich unter Zugzwang zu setzen. Die Politik muss die Finanzmärkte stärker regulieren und die Preis treibenden Wetten mit Agrarrohstoffen stoppen. Denn die Folgen der zunehmenden exzessiven Spekulation treffen vor allem die Ärmsten.

Inzwischen haben Vertreter/-innen des Bündnisses die Unterschriften an Herrn Schäuble übergeben. Aktivist/-innen setzten vor dem Bundesfinanzministerium ein sichtbares Zeichen gegen das Spiel mit Nahrungsmitteln.

Erste Ziele wurden bereits erreicht: Mit der Commerzbank ist aufgrund des wachsenden Drucks die zweitgrößte deutsche Bank aus dem Geschäft mit Agrarrohstoffen ausgestiegen. Mehrere andere Banken haben ebenfalls angekündigt, in Zukunft keine Agrar-Fonds mehr aufzulegen. Der Druck auf die Verantwortlichen steigt – ein Zeichen für den Erfolg unserer Kampagne.

Doch große Finanzinstitute, allen voran die Allianz und die Deutsche Bank, haben angekündigt, weiter im Geschäft zu bleiben. Und dies, obwohl bereits kurzfristige Preissteigerungen Hungerkrisen verschärfen und dies zu dauerhaften Schäden bei ohnehin schon mangelernährten Kindern führt. Deshalb werden wir auch nach der Übergabe der Unterschriften dran bleiben und uns für ein Verbot des Geschäfts mit dem Hunger einsetzen! In unserem Newsletter informieren wir gerne über die weitere Entwicklung.

Anne Jung

PS: Zum Weiterlesen empfehle ich Ihnen das Interview mit Jean Ziegler zum Geschäft mit dem Hunger in der neuen Ausgabe des medico Rundschreibens.


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