Spendenaufruf Hungerkrise

Nothilfe für Ostafrika

Die medico-Partner in Somalia leisten Nahrungsmittelhilfe für Familien auf der Flucht vor Krieg und Klimawandel. Jetzt unterstützen!

 „Es gibt keinen objektiven Mangel, also keine Fatalität für das tägliche Massaker des Hungers, das in eisiger Normalität vor sich geht. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.“ (Jean Ziegler)

Im Südsudan, in Somalia, im Jemen und im Nordosten Nigerias droht eine Katastrophe - laut den Vereinten Nationen sind rund 20 Millionen Menschen in diesen Ländern akut von Hunger bedroht. Auch in weiteren Ländern in Zentral- und Ostafrika, wie Kenia und Äthiopien, spitzt sich die Lage dramatisch zu.

Dabei stellt die UN-Welternährungsorganisation fest, dass die globale Landwirtschaft in der heutigen Phase ihrer Entwicklung problemlos das Doppelte der Weltbevölkerung normal ernähren könnte.

Unter solchen Umständen darf sich Hilfe nicht auf Nahrungsmittelhilfe beschränken. „Alle Bürger dieser Welt haben das Recht auf Gesundheitsversorgung, sauberes Wasser, Bildung, soziale Sicherheit und ein Leben frei von Hunger. Der Zufall an einem bestimmten Ort der Welt geboren worden zu sein, darf nicht zum Todesurteil werden“, kritisiert Dan Owalla. Er ist Aktivist der kenianischen Gesundheitsorganisation Kamukunji Paralegal Trust (KAPLET), deren Kampagnen für die Bekämpfung der strukturellen Ursachen der Hungerkrisen, medico schon seit der ostafrikanischen Katastrophe von 2011 unterstützt. Damals starben über eine Viertelmillion Menschen.

In Somalia und im Nordosten Kenias sei die humanitäre Situation zurzeit wieder extrem angespannt, berichtet Dr. Abdullahi Hersi, Geschäftsführer von Nomadic Assistance for Peace and Development (NAPAD). NAPAD wurde 2006 von somalischen NGO- und UN-Mitarbeitern gegründet und will nachhaltig etwas für die Gemeinschaften tun, aus denen sie selbst stammen. Dürre und der Konflikt mit den radikal-religiösen islamischen Al-Shabaab-Milizen führen zu Landflucht und verhindern den Zugang zu Wasser und Lebensmitteln. Eine erneute Hungersnot scheint nur eine Frage der Zeit. Während sich internationale Helfer aus Somalia weitgehend zurückzogen, leistet die somalische Organisation dort, mit Spenden von medico international, Nahrungsmittelhilfe für Familien auf der Flucht vor Krieg und Klimawandel.

Diesmal ist die Katastrophe noch aufzuhalten – aber nur wenn sich auch Grundsätzliches ändert

Denn der Nahrungsmangel in den afrikanischen Ländern ist nicht einfach die Folge einer Naturkatastrophe. Zwar ging dem Hunger die Dürre voraus, doch gehört Dürre zu den Folgen des Klimawandels, der von den Ländern des Nordens und den Schwellenländern verursacht wird. Die Knappheit an Getreide ist auch Folge der internationalen Nahrungsmittelspekulationen, der sich ostafrikanische Regierungen selbst dann nicht erwehren könnten, wenn sie dazu den Willen hätten. Wegen des Zusammenbruchs der Finanzmärkte sind die Hedgefonds und andere Groß-Spekulanten auf die Agrarrohstoffbörsen umgestiegen. Nahrungsmittelvorräte anlegen ist teuer geworden - obwohl die Katastrophe voraussehbar war. Dazu kommt: Die Länder des Horns von Afrika werden von ihren Auslandsschulden erdrückt. Für Investitionen in Infrastrukur und Bewässerung fehlt das Geld. Der Bankrott der öffentlichen Daseinsfürsorge hängt aber auch an der Korruption der Bürokratie, die ihrerseits eine Folge der ökonomischen Misere ist.

Die Armut der ganzen Region resultiert nicht zuletzt aus mehreren Kriegen um die regionale Vorherrschaft, die nur dann internationale Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn sie globale Sicherheitskalküle aus der Balance bringen. Die gewaltsame Zerstörung der Lebensgrundlagen oder sogar der bewusste Einsatz von Hunger als Waffe, indem Menschen durch die verschiedenen Kriegsfürsten gezielt von der Nahrungsmittelversorgung abgeschnitten werden, reicht nicht aus, sie international zu ächten und zu verfolgen. Solange nicht die existenziellen Bedürfnisse und die Mitwirkung der Bevölkerung, sondern stets nur die Interessen der gewalttätigsten Milizen im Vordergrund stehen, werden die periodischen Friedensabkommen keinen Frieden schaffen können.
 

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Veröffentlicht am 11. April 2017

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