Pressemitteilung, 19.05.2020

medico zur Weltgesundheitsversammlung

Wenn die Politik es ernst damit meint, dass Gesundheit wieder als ein öffentliches Gut definiert sein muss, dann muss der Einfluss der Unternehmen eingeschränkt werden.

Anlässlich der heute zu Ende gehenden Jahresversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt Dr. med. Andreas Wulf von medico international:

„Die Weltgesundheitsversammlung zeigt, dass die multilaterale Kooperation in der Corona-Krise notwendiger ist denn je. Die USA hat in ihrem Versuch, die WHO weiter zu schwächen, keine Unterstützung gefunden. Dennoch wird es schwierig bleiben, Gesundheit als öffentliches Gut tatsächlich in die Praxis umzusetzen. Notwendig sind verbindliche und nicht nur freiwillige Konzepte, wie für den diskutierten Patentpool. Aufgabe einer kritischen Zivilgesellschaft bleibt es, den Druck zu erhöhen, damit diese Krise zur Gelegenheit wird, solche verpflichtende Mechanismen auch umzusetzen.“

Anne Jung, Gesundheitsreferentin von medico international, erläutert:

„Mit Freiwilligkeit kommen wir nicht weiter. Pharmaunternehmen wie Gilead und Sanofi haben in den zurückliegenden Wochen gezeigt, dass es im wörtlichen Sinne lebensgefährlich ist, ihnen die Verteilung zu überlassen.“ Im Gegenteil müsse die Vergabe von öffentlichen Mitteln für die Forschung an die Bereitstellung der Forschungsergebnisse gekoppelt werden. Denn wenn die Politik es ernst meine damit, dass Gesundheit wieder als ein öffentliches Gut definiert sein muss, dann müsse sie den Einfluss der Unternehmen im globalen Interesse einschränken.

Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:

- Dr. Andreas Wulf, medizinischer Projektkoordinator medico international: Tel. 0157 7395 4337 oder wulf@ medico.de

- Anne Jung, Gesundheitsreferentin medico international: Tel. 0179 1230 719 oder jung@ medico.de

Veröffentlicht am 25. Mai 2020

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