Fact Sheet: Der europäische Textilhandel mit Pakistan

Europäische Auftraggeber profitieren auf Kosten der Arbeiter_innen

Im September 2012 starben mehr als 250 Arbeiter_innen bei einem Fabrikbrand in Karatschi, Pakistan. Dort wurde auch Mode für den deutschen Textildiscounter KiK produziert. Der Besitzer hatte weder Brandschutz- und Sicherheitsstandards, noch Arbeits- und Sozialstandards eingehalten. Obwohl ihm ein italienisches Zertifierungs-Unternehmen nur Tage zuvor genau das im Rahmen eines Sozial-Audits zertifiziert hatte.

Die pakistanischen Textilproduzenten, die mit anderen südasiatischen Ländern, aber auch untereinander stark konkurrieren, stehen durch ihre westlichen Auftraggeber unter Druck: Nur die schnellste, kostengünstigste und flexibelste Produktion erhält den Auftrag. Die Preispolitik der europäischen Textilkonzerne schließt zum Überleben angemessene Löhne, gesunde Arbeitszeiten und Sozialleistungen wie Kranken- und Altersversicherung grundsätzlich aus.

Was hat es mit den Sozial-Audits der Textilindustrie auf sich? Was unternimmt die Politik, um Arbeiter_innen in Pakistan effektiv zu schützen? Welche Abkommen und Mechanismen könnten greifen, um den globalen Ausbeutungsbeziehungen einen Riegel vorzuschieben? Das Hintergrundpapier von Saad Malik beleuchtet die Handelsbeziehungen im Textilsektor zwischen Europäischer Union und Pakistan aus wirtschaftlicher und politischer Perspektive.

Veröffentlicht am 23. Mai 2013

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