Film

Chronisch krank in Gaza

07.05.2020   Lesezeit: 2 min

Wie sich die Abriegelung des Gazastreifens auf die Lebensrealitäten von Menschen mit chronischen Krankheiten und ihre Familien auswirkt, erzählt unser 8-minütiger Film.

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Arabisch mit Untertiteln auf Deutsch und English

Bereits Mitte der 1990er Jahre wurde der Gazastreifen durch die israelische Armee eingezäunt und die Bewegungsfreiheit der palästinensischen Bevölkerung drastisch eingeschränkt. An der kompletten Umzäunung Gazas hat sich seither nichts geändert. Ab 1995 wurde das Genehmigungsregime mit einem Elektrozaun und hohen Mauern durchgesetzt.

Seit 1991 brauchen Palästinenser*innen zum Verlassen des Küstenstreifens eine Genehmigung durch Israel. Die Zahl derer, die den Küstenstreifen verlassen durften, ging seither immer weiter zurück. Waren es bis zum Jahr 2000, vor dem Ausbruch der zweiten Intifada, im Jahresdurschnitt noch über 20.000 Personen, die täglich ausreisen konnten, lag der Durchschnitt zwischen den Jahren 2010-2019 nur noch bei 287 Personen pro Tag, die Gaza über den Erez Checkpoint verlassen durften.

Diese eklatanten Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, die es gab lange bevor die Hamas im Januar 2006 die Wahlen gewann, verschärften sich weiter nach der gewaltsamen Übernahme der alleinigen Kontrolle des Gazastreifens durch die Hamas im Sommer 2007. Die israelische Regierung verstärkte die Abriegelung, einschließlich der strengen Kontrolle von Warenflüssen. Das führt immer wieder zu Versorgungsengpässen im Gazastreifen, dessen Wirtschaft laut Angaben der Weltbank ohnehin nach über einem Jahrzehnt Blockade im freien Fall begriffen ist. Von diesen Sanktionen ist die gesamte Bevölkerung der Enklave betroffen. Ihre Rechte werden auf allen Ebenen durch die Blockade massiv verletzt, nicht zuletzt ihr Recht auf Gesundheit.

Wie sich die Abriegelung des Gazastreifens auf die Lebensrealitäten von Menschen mit chronischen Krankheiten und ihre Familien auswirkt, erzählt ein kurzer Film, den das Israel/Palästina-Büro von medico international in Zusammenarbeit mit einem Filmteam aus Gaza produziert hat. Im Film erzählen zwei junge Menschen, Lina und Firas, vom eingeschlossenen Aufwachsen und ihrem Leben mit Krankheit, wie sie trotz einer scheinbar überwältigenden Situation versuchen, zu bestehen und ihre Träume von einem Leben nach der Blockade nicht aufgeben.

Der Film ist mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) entstanden, im Rahmen eines Projektes in Kooperation mit der medico-Partnerorganisation Palestinian Medical Relief Society (PMRS), die seit mehreren Jahren mit BMZ-Mitteln ein Zentrum für chronische Krankheiten in Gaza-Stadt betreibt.


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