Pressemitteilung, 28.09.2025

„All Eyes on Gaza“: 100.000 gegen den Genozid

28.09.2025  

In Berlin protestierten am Samstag bei einer musikalischen Solidaritätskundgebung 100.000 Menschen gegen das massenhafte Töten in Gaza und gegen die deutsche Unterstützung für die israelische Regierung.

(Berlin, 28.09.2025) Es ist Deutschlands bisher größte Solidaritätskundgebung für die palästinensische Bevölkerung in Gaza gewesen, die am Samstagabend gegen 22:00 Uhr am Großen Stern in Berlin ihr Ende fand. Unter dem Titel „All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid!“ versammelten sich 100.00 Teilnehmer:innen aus ganz Deutschland, um für ein Ende des Krieges in Gaza, für den Stopp deutscher Waffenlieferungen nach Israel und für einen ungehinderten Zugang humanitärer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu protestieren.

Im Zentrum der fünfstündigen Veranstaltung standen politische Reden, die u.a. die Kriegsverbrechen der israelischen Armee in Gaza thematisierten, die unterstützende Rolle der deutschen Bundesregierung dabei anprangerten und die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der palästinensischen Bevölkerung einforderten. Elf Musiker:innen und Bands, darunter KIZ, Aya Samra, Ebow und Pashanim zeigten sich solidarisch mit ihren musikalischen Beiträgen.

Basem Said, Initiator der Großkundgebung und Aktivist in der palästinensischen Community in Berlin, sagt: „Gemeinsam haben wir ein historisches Zeichen der Solidarität und gegen den Genozid gesetzt. Der heutige Tag ist für uns ein voller Erfolg und dennoch sind wir weiterhin erfüllt von Schmerz und Wut angesichts des fortgesetzten Genozids gegen die palästinensische Bevölkerung in Gaza wie auch im Westjordanland. Ohne die unzähligen, immens wichtigen Demonstrationen der vergangenen zwei Jahre und ohne die breite, unverzichtbare Menschenrechtsarbeit wäre dieser Tag nicht möglich gewesen. Doch wir dürfen uns mit diesem Minimum nicht zufriedengeben: Unser Protest wird weitergehen, so lange es nötig ist.“

Iman Abu El Qomsan, Initiatorin der Großkundgebung, die mehr als 80 Familienmitglieder in Gaza verloren hat, sagt: „Es war überwältigend, auf der Bühne vor einer so großen Menge zu stehen, die Anteilnahme gezeigt hat an dem Leid meiner Familie und dem aller Menschen in Gaza. Die Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Friedrich Merz und Außenminister Johann Wadephul, muss endlich gegen dieses grenzenlose und massenhafte Morden einstehen und sich für die Menschlichkeit entscheiden. Der Hass und der Rassismus gegenüber uns Palästinenser:innen muss aufhören und zwar sofort!“

Katja Müller-Fahlbusch, Fachreferentin für den Nahen Osten und Nordafrika bei Amnesty International in Deutschland, sagt: „Nach fast zwei Jahren Genozid in Gaza haben wir heute alle gemeinsam ein starkes Zeichen gesetzt: gegen die deutsche Komplizenschaft und gegen Doppelstandards. Wir fordern, dass Israel an den Maßstäben des Völkerrechts und der universellen Menschenrechte gemessen wird – nicht mehr und nicht weniger. Die Bundesregierung darf sich nicht länger mitschuldig machen.“

Riad Othman, Nahostreferent bei medico international, sagt: „Es berührt uns sehr, dass am heutigen Abend so unglaublich viele Bürger:innen für die Menschlichkeit eingestanden sind. Gemeinsam verlangen wir von der deutschen Politik, die Rechte der palästinensischen Bevölkerung endlich zu achten. Schluss mit der menschenverachtenden Staatsräson der Bundesregierung. Schluss mit diesem Genozid.“

Zum Hintergrund
„All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid!“ wurde initiiert von Amal Hamad (Vorsitzende Deutsch-Palästinensischer Frauenverein), Basem Said (Pädagoge und Aktivist in der palästinensischen Community in Berlin), Iman Abu El Qomsan (Ingenieurin, hat mehr als 80 Familienmitglieder in Gaza verloren), Jules El-Khatib (Hochschuldozent, hat mehr als 20 Familienmitglieder in Gaza verloren) und Michael Barenboim (Musiker).

Die Organisation und Durchführung von Bühne, Technik und Booking übernahmen Royalbunker, Book of RAW und Rave against the Zaun. Folgende Musiker:innen und Bands standen, in dieser Reihenfolge, auf der Bühne: Ali Bumayé, RAM Band, OG Lu, PTK, Ebow, Aya Samra, Antifuchs, Ski Aggu, Pashanim & Ceren, KIZ.

Veranstaltet wurde die Kundgebung von der Palästinensischen Gemeinde Deutschland, eye4palestine, medico international und Amnesty International. Über 50 weitere Organisationen und Initiativen sowie Dutzende prominente Einzelpersonen aus dem deutschen und internationalen Wissenschafts- und Kulturbereich haben die Veranstaltung unterstützt. Die komplette Auflistung findet sich unter https://all-eyes-on-gaza.de/

 

Für Rückfragen & Interviewwünsche

Timo Dorsch, Pressereferent medico international

+49 160 40 66 331 | dorsch@ medico.de

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