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vor zehn Jahren veränderte der Sommer der Migration Europa. Hunderttausende Menschen machten sich auf den Weg – getragen von Hoffnung, Mut und dem Wunsch nach Sicherheit. Für einen kurzen Moment geriet das europäische Grenzregime ins Wanken, und Willkommenskultur wurde eine gelebte Praxis. Am 31. August vor zehn Jahren sagte die damalige Kanzlerin Merkel ihren berühmten Satz: “Wir schaffen das!”
Auch für medico international war dieser Sommer ein Wendepunkt. Die Unterstützung von Initiativen im Bereich Flucht und Migration rückte noch mehr in unseren Fokus und Bewegungsfreiheit zu verteidigen ist bis heute unser Ziel. Der Rückblick macht deutlich, wie sehr sich in den vergangenen Jahren der Wind gedreht hat. Grenzen, die damals überwunden wurden, sind brutaler aufgerüstet denn je. Das Asylrecht ist faktisch ausgehebelt. Egal ob an den deutschen Außengrenzen, in Polen oder Griechenland. Menschen, die Schutz und eine Perspektive suchen, werden interniert, zurückgedrängt und kriminalisiert.
Über die Verschiebungen der europäischen Migrationspolitik und medicos Kooperationsarbeit schreibt Valeria Hänsel in einem Rückblick auf den Sommer 2015. In der aktuellen Folge des medico-Podcasts Global Trouble sprechen wir mit Faris Shehabi, einem palästinensischen Aktivisten gegen das Assad-Regime, der 2014 nach Deutschland kam, und mit Manuela Bojadžijevvon von der HU Berlin über deutsche und europäische Migrationspolitik, Rassismus und was von der Solidarität aus dem Jahr 2015 geblieben ist.
Mit Tareq Alaows, Sprecher von Pro Asyl, haben wir in einem ausführlichen Interview über seine Flucht aus Syrien im Jahr 2015, sein Ankommen und seine Erfahrungen zwischen Rassismus und Solidarität in Deutschland gesprochen. Unsere Eindrücke aus der polnisch-belarussischen Grenzregion, vor allem die entmenschlichende Gewalt gegen Geflüchtete und die Kriminalisierung ihrer Unterstützer:innen – auch unter der neuen, liberalen Regierung Tusk – beschreiben Valeria Hänsel und ich in einer eindringlichen Reportage.
Der sich jährende Sommer der Migration ist für uns ein Anlass, zur Solidarität mit Menschen auf der Flucht aufzurufen und ihr Ankommen zu ermöglichen. Dafür haben wir zusammen mit dem Künstler Trippiesteff ein neues Plakat gestaltet, das Sie kostenlos bestellen können, um es in Küchen, Buchläden, in Vereinen und an anderen belebten Orten aufzuhängen.
Helfen Sie uns bei der Unterstützung von Menschen auf der Flucht mit humanitärer Nothilfe, medizinischer Versorgung, psychologischem Beistand und Rechtsberatung.
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