###USER_address###,
Politik ist nicht nur Diskurs – so endete mein letzter Newsletter. Zwei Beispiele, für die das im Positiven gilt, sind Chile und Rojava. In dem Land, das unter Diktator Pinochet den Neoliberalismus zur Staatsdoktrin erhoben hatte, liegt jetzt der finale Entwurf für eine neue Verfassung vor. Ein Jahr lang hat ein direkt gewählter Verfassungskonvent über ihren Inhalt beraten. Herausgekommen ist die erste sozial-ökologisch-feministische Verfassung der Welt, wie Katja Maurer und Mario Neumann schreiben. In einem Referendum wird am 4. September über ihre Annahme entschieden. Die Hoffnungen sind groß – und ebenso stark ist der Gegenwind der alten Elite und der von ihr kontrollierten Medien. Um die Kampagne für die Annahme des Verfassungsentwurfs zu unterstützen, kooperiert medico mit verschiedenen sozialen Initiativen und Partnerorganisationen in Chile. Und wir starten die Soli-Kampagne "Adiós neoliberalismo". Machen Sie mit! Auf Veranstaltungen in Berlin am 8. Juli und in Frankfurt am 11. Juli diskutieren wir mit Manuela Royo über die Situation in Chile und die Chancen der neuen Verfassung. Sie kennt den Prozess, den sie als Abgeordnete des Verfassungskonvents und Vorsitzende von dessen Menschenrechtskommission mitgestaltet hat, so gut wie wenige. In Rojava ist das demokratische Experiment, von dem medico lange sprach, derweil längst kein Provisorium mehr: Seit nunmehr 10 Jahren etabliert sich die demokratische Revolution als Hoffnungsträgerin der Region. In ihrem Reisebericht erzählt Anita Starosta vom anhaltenden Kampf um Selbstbehauptung: gegen den IS, gegen das syrische Regime und die Türkei. Doch immer wieder droht den Kurden, die wichtig waren im Kampf gegen den islamistischen Terror, fallen gelassen zu werden. 10 Jahre Rojava: Um gemeinsam Bilanz zu ziehen und Perspektiven zu diskutieren, veranstaltet medico im Juli eine erste Veranstaltung und im September zusammen mit der Rosa Luxemburg Stiftung eine Konferenz mit Wissenschaftler:innen, Expert:innen und Politiker:innen. Adiós & bi xatirê te Moritz Krawinkel PS: Auf der Suche nach einem besonderen Geschenk? Verschenken Sie Solidarität! |