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stellen wir uns kurz vor, Innenministerin Nancy Faeser wäre zwei Tage nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine nach Russland gereist, um dort mit ihrem russischen Amtskollegen über "Terrorismusbekämpfung" zu sprechen. Stellen wir uns weiter vor, sie hätte bei ihrem Besuch in Moskau zur "Mäßigung" bei der Bombardierung der Ukraine aufgerufen. Eine absurde Vorstellung, aber genauso passiert vor zwei Tagen beim Faeser-Besuch in der Türkei. Der moralische Rigorismus, der die Aufrüstung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg begleitet, entlarvt sich als purer Hohn, wenn die Kurden der Türkei einmal mehr ausgeliefert werden. Der türkische Angriff auf die Gebiete der Selbstverwaltung im Nordosten Syriens ist Realität geworden, Infrastruktur und Krankenhäuser werden zerstört, Menschen getötet. Der hybride Krieg, den die Türkei seit Jahren gegen die Region führt, eskaliert, schreibt Anita Starosta. Parallel ist der Klimagipfel im ägyptischen Sharm el Sheikh zu Ende gegangen. "Wenn 20.000 Menschen, Staatschefs, Bürokrat:innen, Wissenschaftler:innen, Journalist:innen, NGO-Vertreter:innen, zwei Wochen lang zusammenkommen, um sich zur Lage der Welt auszutauschen, darf man doch erwarten, dass dieser ungeheure Aufwand uns dem Ziel irgend näherbringt, die drohende Verwüstung des Planeten abzuwenden", schreibt Thomas Rudhof-Seibert. Er kommentiert, warum das eben nicht zu erwarten war und was für Lehren stattdessen aus der COP27 zu ziehen sind. Am Sonntag um 12:30 Uhr (unserer Zeit) findet endlich die erste Veranstaltung unserer Online-Reihe "decolonizing aid" statt. Auch Sie laden wir herzlich ein, der Runde zuzuhören und mitzudiskutieren über die Dekolonisierung von Hilfe und Entwicklung im Angesicht der Katastrophen und Möglichkeiten unserer Zeit. Mit besten Grüßen Moritz Krawinkel PS: Falls Sie sich schon Gedanken über Weihnachtsgeschenke machen sollten, hier der Hinweis, dass Sie Spenden an medico und Fördermitgliedschaften verschenken können. |