Über 30.000 Tote, Millionen Vertriebene, der Gazastreifen in weiten Teilen unbewohnbar. medico-Partner:innen leisten unter unmöglichen Bedingungen Nothilfe.


Wir bitten um Spenden unter dem 

Spendenstichwort: Nothilfe Gaza


In mehr als fünf Monaten Krieg wurde die Lebensgrundlage von zwei Millionen Menschen in Gaza zerstört. Mittlerweile sind über 31.000 Palästinenser:innen getötet und mehr als 72.000 verletzt worden. Hunderttausende sind nicht nur vertrieben worden, sondern haben ihre Wohnung oder ihr Haus verloren und leben nun in existentieller Unsicherheit in Notunterkünften oder unter freiem Himmel. Die Enklave, eine der am dichtest besiedelten Regionen der Welt, ist schon jetzt in weiten Teilen ein bis auf weiteres unbewohnbares Trümmerfeld.

Die meisten Menschen haben weniger als einen Liter Trinkwasser pro Tag und Person zur Verfügung. Zwischen 83 Prozent der Menschen im Süden und 97 Prozent im Norden Gazas haben nur unzureichenden Zugang zu Nahrung. Sie hungern. Von allen Krankenhäusern sind überhaupt nur noch ein Drittel überhaupt in der Lage, sich um Patient:innen zu kümmern, in der Regel ohne ausreichende Medikamente, Schmerz- oder Betäubungsmittel. Über 700.000 Menschen haben ansteckende Infektionen, darunter fast 220.000 Fälle von Durchfall, etwa 388.000 Patient:innen mit Atemwegserkrankungen, weitere Tausende mit hygienebedingten Hauterkrankungen, Windpocken und Fälle von Hepatitis.

Nothilfe unter Bomben

Dringend benötigte Güter, Medikamente und Lebensmittel gelangen aufgrund der Abriegelung durch die israelische Armee nicht oder kaum nach Gaza. In sieben Tagen Feuerpause erreichte die dringend ersehnte Nahrungsmittelhilfe weniger als 20 Prozent der Bevölkerung, die schon vor dem Krieg zu rund 80 Prozent zumindest in Teilen auf humanitäre Hilfe angewiesen war.

Diese Verhinderung von Hilfe stellt auch uns bei medico vor große Herausforderungen. Wir tun schon jetzt alles in unserer Macht Stehende zur Unterstützung unserer Partnerorganisationen in Gaza und bereiten uns auf den Moment vor, in dem sich neue Zugänge öffnen. Sicher ist: Die Zerstörung von etwa der Hälfte aller Gebäude, die Vertreibung von etwa 85 Prozent der Bevölkerung und die erlittenen Schrecken werden die Menschen in Gaza für immer prägen. Auch wenn der Krieg hoffentlich bald endet, wird die humanitäre Katastrophe bleiben.

Spendenstichwort: Nothilfe Gaza

medico-Partnerorganisationen aktiv

Ununterbrochen im Einsatz

Die Palestinian Medical Relief Society (PMRS) ist pausenlos im Einsatz, um Verletzte zu evakuieren und Binnenvertriebene medizinisch zu versorgen, auch um den Ausbruch von Seuchen unter Zehntausenden von Menschen zu verhindern, die auf der Flucht auf engstem Raum im Süden Gazas ausharren. Sobald die fast vollständige Blockade Gazas aufgehoben und für Hilfsgüter geöffnet wird, werden wir sie, wie schon zweimal seit Kriegsbeginn, erneut mit Medikamenten und Behandlungsmaterial beliefern.

Gestrandet in der Westbank

Nach dem 7. Oktober sind Zehntausende Menschen aus dem Gazastreifen in Israel und im Westjordanland gestrandet. Weil die wirtschaftliche Situation in der Westbank schlecht ist, haben sie große Schwierigkeiten, ein Auskommen zu finden. In dieser Situation hilft medico den Gestrandeten aus Gaza dabei, Arbeit in landwirtschaftlichen Kooperativen im Westjordanland zu finden. Die Genossenschaften unserer Partnerorganisation Popular Art Center brauchen Arbeitskräfte und die Menschen aus Gaza brauchen Arbeit. Das ermöglicht mancherorts auch die Ausweitung der Anbauflächen für genossenschaftliche Initiativen, die dem Landraub durch Siedler zu widerstehen versuchen.

Suppenküche für Binnenvertriebene

Gegen das Grauen der humanitären Situation stemmt sich seit Wochen die Jugendorganisation Mayasem Association for Culture and Arts. Ihr Kulturzentrum lag eigentlich in einem kleinen Ort bei Khan Younis, nun sind sie selbst Binnenvertriebene in Rafah. Seit Beginn des Krieges gehört Kulturarbeit nicht zu ihren vordringlichsten Sorgen, auch wenn ihnen diese weiterhin ein zentrales Anliegen bleibt. Das Kollektiv hat eine Suppenküche im südlichen Gouvernement Gazas für rund 500 Familien in etwa 200 Zelten aufgebaut und versucht mit aller Kraft ihren Betrieb aufrecht zu erhalten. Unter den kärglichen Bedingungen organisieren sie Lebensmittelversorgung, helfen beim Bau von Zelten und anderer Infrastruktur, organisieren Aktivitäten für Kinder und psychologische Begleitung. Mit medicos Unterstützung will die Organisation auch Solarzellen kaufen, die alle 500 Familien mit 6–8 Stunden Strom pro Tag versorgen sollen. Seit dem 11. Oktober 2023 hat Israel den Strom nach Gaza abgeschaltet.

Trauer und Hilfe

Die Kolleg:innen der Culture & Free Thought Association (CFTA) im Süden des Gazastreifens haben ihre Privathäuser und Frauen- und Jugendzentren für Binnenvertriebene geöffnet. Sie bieten ein Obdach und versorgen Hunderte Menschen mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln, so gut es unter den verzweifelten Umständen geht.

Lebensmittelhilfe unter Bomben

Unter den Bedingungen von Blockade und Bombardierung beschafft die medico-Partnerorganisation Union of Agricultural Work Committees (UAWC) unter großen Gefahren für das Leben ihrer Freiwilligen Lebensmittelpakete für Binnenvertriebene und andere Familien in Not.

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Veränderung braucht Solidarität und einen langen Atem. Eine Fördermitgliedschaft ermöglicht es mit Ihren regelmäßigen Beiträgen langfristige und verbindliche Kooperationen einzugehen. Sie hilft, Partner in Regionen zu unterstützen, die nicht im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit liegen, und in Krisensituationen auch dann zu helfen, wenn hier Anteilnahme und Spendenbereitschaft schwinden. Ihre Fördermitgliedschaft schafft die Basis für solidarische Partnerschaften.

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Geprüft und Empfohlen

medico international ist Träger des »DZI-Spendensiegels«. Das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) bescheinigt medico einen sorgfältigen und verantwortungsvollen Umgang mit Spendengeldern und einen angemessenen Anteil an Werbungs- und Verwaltungskosten. Eine Kontrolle des Vereins und seiner Organe ist gegeben.