Die Abschottung sichtbar machen

Europa delegiert seinen Grenzschutz immer weiter an vorgelagerte Staaten. Wir unterstützen ein Projekt zum systematischen Monitoring dieser Externalisierungspolitik.

Welche Ziele verfolgt die EU in der Migrationsaußenpolitik? Mit welchen Ländern sind weitere Migrationsabkommen geplant? Durch welche Mittel und Maßnahmen sollen nicht-europäische Staaten in das repressive Migrationsregime der EU eingebunden werden? Und welche Auswirkungen hat dies auf Schutzsuchende, Migrant:innen sowie Demokratie und Menschenrechte in den Partnerländern?

Diesen Fragen geht das neue Projekt „Outsourcing Borders – Monitoring EU Externalisation Policy“ nach. Alle zwei Monate veröffentlichen Statewatch und migration-control.info ein Bulletin, in dem die wichtigsten Dokumente und Protokolle relevanter EU-Arbeitsgruppen zusammengestellt und analysiert werden.  

Durch die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) gewinnt die Externalisierungsagenda der EU noch weiter an Bedeutung. Allerdings zeichnet sich diese durch ein hohes Maß an Intransparenz aus. Wichtige Arbeitsgruppen tagen in der Regel im Geheimen, ohne Sitzungsprotokolle, während Dokumente, die ihnen als Diskussionsgrundlage dienen, der Öffentlichkeit monatelang, wenn nicht gar jahrelang vorenthalten bleiben können. Verhandlungen und Projekte mit Partnerländern finden hinter verschlossenen Türen statt. Zugleich ist es schwierig, angesichts zahlreicher, parallel stattfindender Prozesse sowie der Fülle an beteiligten Akteuren und Ländern den Überblick zu behalten.

Bulletin 01

29.04.2024 / Download

Bulletin 01: Outsourcing borders Monitoring EU externalisation policy

Bulletin 01: Outsourcing borders Monitoring EU externalisation policy

Das erste Bulletin behandelt Themen, die seit September 2023 im Rat der EU diskutiert wurden, wie zum Beispiel Abschiebungen, finanzielle Fragen zur Externalisierung von Migrationskontrolle sowie Visasanktionen. Zwei vertiefende Artikel erläutern die wichtigsten EU-Institutionen und -Agenturen, die an der Externalisierungsagenda beteiligt sind, und befassen sich mit einem internen Vermerk der Kommission, der vor der Unterzeichnung des Migrationsabkommens zwischen der EU und Mauretanien Anfang dieses Jahres erstellt wurde.260 KB

Statewatch, eine in London ansässige NGO, hat sich auf die Beschaffung und Analyse politisch brisanter Dokumente spezialisiert und in den letzten Jahren umfassend über die EU Externalisierungsagenda berichtet.

Migration-control.info ist ein transnationales Netzwerk aus Aktivist*innen, Journalist*innen, Übersetzer*innen, Wissenschaftler*innen und antirassistischen Organisationen aus Europa und Afrika. Es hat sich auf die Dokumentation der EU-Migrationsagenda in nicht-europäischen Staaten spezialisiert.

Das Projekt wird von Brot für die Welt, medico international, Misereor und PRO ASYL finanziert.