Lobby-Gespräche in Berlin

Es dauerte Wochen und verlangte unzählige Telefonate, sechs Botschaften waren am Schluss involviert, aber am Ende gelang es: Mahmoud Aburahama, Sprecher der Menschenrechtorganisation Al Mezan, konnte den Gazastreifen verlassen, um zusammen mit der Israeli Miri Weingarten von den Ärzten für Menschenrechte (PHR-I) und der palästinensischen Menschenrechtlerin Maysa Zorob von der Organisation Al Haq aus Ramallah im politischen Berlin Gespräche zu führen. Gemeinsam mit medico besuchten unsere Partner das Kanzleramt, Fraktionen im Bundestag, den Menschenrechtsausschuss, Kirchen, Stiftungen und das Auswärtige Amt. Unsere Anliegen: die Blockade des Gazastreifens, der Druck auf Menschenrechtler innerhalb Israels und der hiesige Umgang mit dem Goldstone-Report. Die Reaktionen der Gesprächspartner, unabhängig davon ob sie zur Regierung oder Opposition gehören, lassen den Schluss zu, dass es ein merklich zunehmendes Unbehagen gegenüber der aktuellen israelischen Politik gibt. Unsere Partner aus Israel und Palästina forderten, dass sich die deutsche Politik, gerade auch angesichts eines allenfalls virtuellen Friedensprozesses, verstärkt für die Durchsetzung von menschenrechtlichen Mindeststandards im Lebensalltag einsetzen sollte.

Veranstaltungstipp: Theater of Peace/Friedensschauplätze. Kunst & Veranstaltungen auch aus Israel und Palästina. Mit Unterstützung von medico, NGBK, Berlin, 1.5. – 13.6.2010. Mehr unter: www.theaterofpeace.org

Veröffentlicht am 01. März 2010

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