Katastrophenvorsorge heißt in Gesundheit zu investieren

Bündnis Entwicklung Hilft zum Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung

Anlässlich des Internationalen Tages der Katastrophenvorbeugung am 13. Oktober weist das Bündnis Entwicklung Hilft, dem sieben wichtige deutsche Entwicklungshilfeorganisationen angehören, auf die Ergebnisse seines jüngsten WeltRisikoBerichts 2013 hin. Der jährlich erscheinende Bericht untersucht in diesem Jahr Gesundheit und medizinische Versorgung als wesentliche Faktoren der Risikobewertung. Danach sind die Gesundheitssysteme in vielen Staaten rund um den Globus nur mangelhaft finanziert. Hingegen ist eine öffentliche und universelle Gesundheitsfürsorge, so ein Ergebnis des Berichts, ein essentieller Bestandteil der Katastrophenprävention.

Dafür aber fehlen die Mittel. „84 Prozent der Weltbevölkerung leben in Entwicklungs- und Schwellenländern“, heißt es in dem Bericht. „Sie tragen 92 Prozent der weltweiten Krankheitslast, verfügen aber lediglich über 16 Prozent der globalen Ausgaben für Gesundheit.“ Jedes Jahr werden 100 Millionen Menschen in die Armut getrieben, weil sie im Krankheitsfall die Medikamente und die medizinischen Leistungen privat aus eigener Tasche („out of pocket“) zahlen müssen.

Zum Vergleich: Während in Deutschland der private Anteil bei 12,4 Prozent liegt, beträgt er zum Beispiel in Bangladesch 61,3 Prozent und in Myanmar sogar 80,7 Prozent. Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge hat es für die Betroffenen katastrophale Auswirkungen, sobald der Anteil der Gesundheitskosten, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, mehr als 20 Prozent beträgt. In Ländern, in denen die Gesundheitsausgaben pro Kopf gering sind und der „out of pocket“-Anteil hoch ist, ist die gesunde Lebenserwartung tendenziell niedriger. Diesen Zusammenhang veranschaulicht die Weltkarte „Geld und Gesundheit“ aus dem WeltRisikoBericht 2013 (zum Download).

Das Menschenrecht auf Gesundheit hängt in Entwicklungsländern jedoch auch von der Verfügbarkeit einer nachhaltigen, internationalen Finanzierung von Gesundheit ab. Diese sollte durch eine obligatorische, vertragsbasierte Umlage ermöglicht werden, mit der die reicheren Länder die Finanzierung der Gesundheitsvorsorge in armen Ländern unterstützen. Die im Weltrisikobericht aufgeführten Daten und Inhalte unterstreichen die Relevanz dieser Forderung. Im Bericht heißt es deshalb: Das Menschenrecht auf Gesundheit könne nur dann Realität werden und bleiben, „wenn die Gesellschaft Krankenversorgung und Gesunderhaltung als kollektive Aufgabe anerkennt“. Angesichts fehlender Mittel in vielen armen Ländern der Welt kann Katastrophenprävention im Bereich der Gesundheit nur durch eine nachhaltige internationale Finanzierung von Gesundheit ermöglicht werden.

Brot für die Welt, Christoffel-Blindenmission, Kindernothilfe, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe leisten als Bündnis Entwicklung Hilft akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in Krisengebieten.

Kontakt

Bündnis Entwicklung Hilft – Pressestelle:
Nina Brodbeck
+49-30-27877-393; 
 +49-151-1790-1932

Veröffentlicht am 11. Oktober 2013

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