Auch israelische Medien kritisieren Abrissabsichten der eigenen Regierung in der Westbank

Projekte von medico und seinem Partner Comet-ME gefährdet

Die Absicht israelischer Behörden in der Westbank humanitäre Projekte abreißen zu lassen hat nicht nur international sondern auch in Israel Kritik hervorgerufen. Betroffen sind Windkraft- und Solaranlagen im Wert von mehr als 200.000€, welche die israelische Organisation Comet-ME in Zusammenarbeit mit medico international in palästinensischen Dörfern der Südhebronhügel errichtete.

In den Nachrichten von Chanel 2, dem populärsten Fernsehkanal Israels wird das Projekt als eine einzigartige Kooperation israelischer und palästinensischer Aktivisten vorgestellt, die einer verarmten und marginalisierten Bevölkerung bessere Lebensbedingungen ermöglicht.

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Interviewt wird etwa eine Bäuerin, die mithilfe der regenerativen Stromzufuhr nicht mehr fünf Stunden für das Schlagen von Butter von Hand benötigt sondern nur noch eine. Ein junger Mann befürchtet, dass sein Dorf ohne Strom nicht mehr lange bestehen bleibt. Angesichts der erzielten Fortschritte äußert der Autor, Ohad Hemo Unverständnis für die Absicht der israelischen Behörden „diese Gemeinden zurück in die Steinzeit zu befördern“.

Auch Israels führende Qualitätszeitung Haaretz beschäftigt sich mit den Abrissdrohungen. Der renommierte Publizist Akiva Eldar geht hart ins Gericht mit den israelischen Behörden, die „selbstverständlich die Politik der israelischen Regierung ausführen“: „Etwa 1.500 Menschen leben in 16 Gemeinden, die in dieser Region seit dem 19. Jahrhundert leben, profitieren jetzt von diesen Anlagen, die Licht und Strom für ihre bescheidene Produktion von Milchprodukten… die zu erwartenden Abrisse werden 500 Menschen dazu verdammen in Dunkelheit zu leben. Kinder werden ihre Hausaufgaben bei dem Licht von Öllampen machen und dabei ihre Augen strapazieren, und die Frauen werden wieder mit blasenbedeckten Händen Milch zu Butter und Käse schlagen.“

 

Veröffentlicht am 01. März 2012

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