Anfänge von unten

Ein medico-Unterstützernetzwerk entsteht

Immer öfter werden wir nach lokalen medico-Gruppen gefragt oder um unsere Unterstützung beim Versuch gebeten, eine Gruppe auf die Beine zu stellen.

Engagement der medico-Ortsgruppen in Heilbronn und Nürnberg

De ältesten Ortsgruppen sind in Nürnberg und Heilbronn aktiv. Die Heilbronner organisierten im Juli eine Veranstaltung zur deutschen Politik in Afghanistan. Die Nürnberger waren im vergangenen Jahr besonders aktiv und richteten gleich drei große Diskussionsveranstaltungen aus. Im Februar holten sie Dieter Müller, Leiter des medico-Büros in Mittelamerika, zu einem Vortrag über die Entwicklung Nicaraguas in die Nürnberger Villa Leon. Dabei kooperierten sie mit dem städtischen Amt für Internationale Beziehungen. Im Juli luden sie gemeinsam mit zwei psychotherapeutischen Institutionen zu einem Fachgespräch über traumatherapeutische Ansätze in der Arbeit mit gewaltgeprägten Gemeinden in Südafrika. Referentinnen waren Usche Merk, medico-Projektkoordinatorin für psychosoziale Arbeit und Ncami Dlamini, Mitarbeiterin des südafrikanischen medico-Partners Sinani. Am 1. Oktober zeigten sie auf dem Nürnberger Menschenrechts-Filmfestival „Perspektive“, das alle zwei Jahre stattfindet, den Film „Hotel Sahara“ und organisierten anschließend eine Diskussion über Migrationsbewegungen aus Afrika und die politische Reaktion der EU.

Neue medico-Gruppe in Tübingen

In Tübingen kam die Initiative zur Gründung der Ortsgruppe aus dem Umfeld der Gruppe ZAK. Ende September trat sie mit einer Veranstaltung unter dem Titel „Hilfe im Handgemenge“ zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Dabei referierte medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer über die konzeptionellen Ansätze von medico und widmete sich ganz praktischen Fragen: Was versteht medico unter einer Projektpartnerschaft und was heißt es, sich als Hilfsorganisation in globalen Interessenskonflikten zu bewegen?

Hannoveraner für Jiftlik

Gemeinsam mit der palästinensischen Gruppe Najdeh hat sich die Palästina-Initiative in der Region Hannover entschlossen, die medico-Projektarbeit in den Gemeinden Jiftlik und Furush Beit Dajan dauerhaft solidarisch zu unterstützen. Begleitet vom medico-Regionalkoordinator Tsafrir Cohen besuchten sie im Herbst 2009 die Dörfer in der Jordansenke und lernten einige der Bauernfamilien kennen, die zu den ärmsten der marginalisierten Menschen in den besetzten Gebieten zählen. Zusammen mit medico wurde ein kleines Projektfaltblatt erstellt, das die Gruppe in ihrer Öffentlichkeitsarbeit einsetzt.

Einige weitere Initiativen sind in Vorbereitung, wie immer hängt das Gelingen zunächst vom Engagement einiger weniger ab. Für uns in Frankfurt bedeutet die vielfältige Unterstützung der medico-Gruppen eine wichtige Motivation, die uns den Rücken stärkt und mehr Raum für eine kritische Öffentlichkeit und Alternativen schafft.

Wenn Sie Kontakt zu einer bestehenden medico-Gruppe suchen oder gerne selbst eine Ortsgruppe gründen wollen, wenden Sie sich bitte an Gudrun Kortas: 069/94438-28 oder kortas@medico.de

Veröffentlicht am 20. Juli 2010

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